Hintergrundinformation
"Tausende Kilometer mit dem Auto und der Kamera durch Los Angeles – Traum oder Albtraum? In seinem seit 2010 entstandenen Langzeitprojekt 'L.A. Crossing' zeigt uns Jens LIEBCHEN die Hauptstadt der bedingungslosen Mobilität so, wie sie von den meisten ihrer Bewohner bevorzugt wahrgenommen wird: durch die Fenster ihrer Autos. Aus dem fahrenden Auto heraus blickt er auf eine Stadt die die Gegensätze von Utopie und Dystopie in sich vereint. Dabei klingt 'L.A. Crossing' selbst wie der Titel eines Films und so wird die Strasse zur Bühne und die Fotografie zu einer Art Standbild. In das betörende kalifornisches Licht getaucht erscheint die Stadt dabei als fiktiv und real zugleich. Eine Ikone der Fotokunst, das Bild 'La Brea/Beverly' von Stephen SHORE dient als theoretischer Aufhänger der Arbeit. Ausgehend vom 'La Brea Matrix Projekt', in dessen Zentrum das besagte Foto stand, kehrte Jens LIEBCHEN den Blick um und blickt nun von der Strasse zurück auf die Stadt. Weder hält er an, wie Lee FRIEDLANDER (in 'America by Car'), noch ordnet er sich einer strengen Systematik unter, wie Ed RUSCHA (in 'Every Building on the Sunset Strip') - Jens LIEBCHEN 'fährt und fährt und fährt'. Aus der privilegierten und klimatisierten Perspektive des Fahrersitzes offenbaren sich dabei die Licht- und die Schattenseiten der Traumfabrik." (leicht veränderter Verlagstextt, original: © Hartmann projects, 2022)