Hintergrundinformation
"Inspiriert von der radikalen Darstellung des US-amerikanischen Fotografen Bruce DAVIDSON des Lebens in den Wohnblöcken von East Harlem in East 100th Street (1970), fotografierte Harf ZIMMERMMANN in den Jahren 1986–1987 die Bewohner und Schauplätze der Ost-Berliner Hufelandstraße in der sozialistischen Hauptstadt, zweieinhalb Jahre vor dem Mauerfall. Zu dieser Zeit lebte er selbst dort und war wie sein amerikansiches Vorbild über ein Jahr lang fast täglich mit verschiedenen Großformat-Kameras auf der Straße, bat immer wieder Ladenbesitzer und Bewohner, Verkäufer und Fußgänger, Bilder von ihnen machen zu dürfen. Ende der 1980er Jahre beheimatete die Hufelandstraße nicht nur einen breiten sozialen Querschnitt, sondern auch zahlreiche Familienunternehmen und privat geführte Läden – Bäckereien, Friseure, Kneipen und Schuster, eine Zoohandlung und sogar eine Werkstatt für das Stopfen von Damenstrümpfen – kurzum: hier war eine verblüffende Konzentration von Kleinwirtschaft zu finden, die in der übrigen DDR schon lange enteignet und verstaatlicht worden war. Und alle waren sich bewusst, in einer besonderen Straße zu sein: dem 'Kurfürstendamm des Ostens', wie man raunte.
Inhalt
Der vergriffene Fotoband 'Hufelandstrasse. 1055 Berlin' präsentiert Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Menschen und Gebäuden auf der Straße, zum anderen intime Farbfotografien von Familien in ihren Wohnungen. 'Hufelandstraße 1055 Berlin' ist ein eindrückliches historisches Dokument einer Zeitreise jenseits der Nostalgie.
Über den Fotografen Harf ZIMMERMANN (*1955)
Fotobücher von Harf ZIMMERMANN
- Format
- HC (no dust jacket, as issued), 29,5 x 24 cm., 152 pp., 95 b/w & color ills., English / German