"Der Klassiker von 1954 in einer wunderschönen Neuauflage. - René GROEBLI hat die Aufnahmen für 'Das Auge der Liebe' während seiner verspätete Hochzeitsreise mit seiner Frau Rita in Frankreich fotografiert. Spärlich möblierte Hotelzimmer, Spiegel, Betten, Fensterblicke, Wein und Zigaretten – und seine Frau. (...)
Intensiver, prickelnder, verführerischer, intimer als 'Das Auge der Liebe' kann eine Bildgeschichte nicht sein. Die ganze Wucht des Mysteriums, das wir Liebe nennen – die Sehnsucht, das Verlangen, die Körperlichkeit, die Erfüllung, der Schmerz – ist hier verdichtet in einer grandiosen Sequenz, die Moment, Tag oder Ewigkeit sein kann.
Die anfängliche Kritik ist längst vergessen, das Werk hat überdauert. Für alle Liebenden, Sehnsüchtigen, Suchenden, Verzweifelten." (© Hannes WANDERER)
Buchbesprechung:
"Gewisse Dinge kommen im Leben zurück. Damals, an der Basler Gewerbeschule, war 'Das Auge der Liebe' unter uns Fotografenlehrlingen ebenso ein Diskussionsthema wie René GROEBLIs Fotoreportage 'Magie der Schiene' über die Fahrt mit einer Dampflokomotive von Paris nach Basel. Während letztere sehr positiv beurteilt wurde, stieß 'Das Auge der Liebe' auf wenig Anerkennung.
Das ging nicht nur uns 'Stiften' so, auch von kompetenteren Kritikern erhielt das Büchlein wenig Zuspruch. Man hat damals die Fotografie von René GROEBLI einfach noch nicht verstanden.
Das 'Auge der Liebe' entstand in einer für René GROEBLI bewegten Zeit. Noch waren ihm die grauenhaften Erlebnisse des Suez-Krieges in bewegender Erinnerung, den er als Fotoreporter dokumentieren musste, als ihn ein Auftrag der Chemischen Industrie in Basel in eine völlig neue Auftragswelt entführte.
Und dann sollte 1953 die verpasste Hochzeitsreise nachgeholt werden, in Paris und Süd-Frankreich.
Rita schwebte eine Bildserie über die morbiden Hotelzimmer vor – teurere konnten sie sich nicht leisten.
Doch René GROEBLI blickte durch den Sucher in eine andere Richtung und bannte seine Gefühle und Emotionen zu Rita auf den Film. Und so entstand eine Liebesgeschichte, ein 'Liebesgedicht an seine Frau Rita', wie es die Kunsthistorikerin Birgit Filzmaier so treffend formulierte.
Das Ergebnis war ein 40 Seiten umfassendes Bilderbuch im A4-Querformat mit 24 Fotos. Sie erzählen eine Geschichte, die sich in einer Nacht hätte zutragen können, die bewegt und zu eigenen Fantasien anregt – und genau das sollen sie auch: Assoziationen auslösen – Bilder, die eigene Gedanken lostreten …
'Das Auge...' war kein Erfolg – zumindest nicht in Europa. Die Bilder waren ja nicht einmal scharf! Und sie entblößten Rita in einer Art und Weise, die von der Gesellschaft vor 60 Jahren nicht gebilligt wurde.
Anders in Amerika. Edward STEICHEN, 1953 Direktor des MoMa, erkannte deren Bedeutung und die Ausdrucksweise von René GROEBLI und kaufte die Bildreihe für seine Sammlung – abgesehen davon, dass sich das Büchlein im modernen Amerika auch deutlich besser verkaufte als im rückständigen Europa.
Seither sind etliche Jahre ins Land gezogen. René GROEBLI hatte es verstanden auch in der Auftragsfotografie eigene kreative Ideen durchzusetzen – Bilder, die außergewöhnlich waren und eine neue Sprache der Farbfotografie einläuteten. Und doch hatte er Mühe, sich mit den Vorgaben der harten Geschäftswelt zurecht zu finden. Noch immer nagten die traumatischen Erlebnisse der Suez-Krise an seinen Nerven. René GROEBLI musste sich eine Aus-Zeit nehmen, sich Zeit nehmen, um zu sich selbst und zu einer neuen Kreativität zu finden. Und Rita hat ihn dabei immer begleitet … Das ist die undokumentierte Fortsetzung des Liebesgedichtes 'Das Auge der Liebe' …
Wenn man sich mit dem Schaffen von René GROEBLI befasst und seine verschiedenen Schaffensperioden analysiert, dann fällt 'Das Auge...' als eine außergewöhnliche und hervorragende Arbeit auf. Es sind wahrscheinlich die schönsten Bilder, die Groebli je realisiert hat – nicht nur die Bilder selbst, sondern die Geschichte, die er uns mit dem kleinen, unscheinbar wirkenden Bildband erzählen will." (© Urs Tillmans, in: fotointern.ch)
Intensiver, prickelnder, verführerischer, intimer als 'Das Auge der Liebe' kann eine Bildgeschichte nicht sein. Die ganze Wucht des Mysteriums, das wir Liebe nennen – die Sehnsucht, das Verlangen, die Körperlichkeit, die Erfüllung, der Schmerz – ist hier verdichtet in einer grandiosen Sequenz, die Moment, Tag oder Ewigkeit sein kann.
Die anfängliche Kritik ist längst vergessen, das Werk hat überdauert. Für alle Liebenden, Sehnsüchtigen, Suchenden, Verzweifelten." (© Hannes WANDERER)
Buchbesprechung:
"Gewisse Dinge kommen im Leben zurück. Damals, an der Basler Gewerbeschule, war 'Das Auge der Liebe' unter uns Fotografenlehrlingen ebenso ein Diskussionsthema wie René GROEBLIs Fotoreportage 'Magie der Schiene' über die Fahrt mit einer Dampflokomotive von Paris nach Basel. Während letztere sehr positiv beurteilt wurde, stieß 'Das Auge der Liebe' auf wenig Anerkennung.
Das ging nicht nur uns 'Stiften' so, auch von kompetenteren Kritikern erhielt das Büchlein wenig Zuspruch. Man hat damals die Fotografie von René GROEBLI einfach noch nicht verstanden.
Das 'Auge der Liebe' entstand in einer für René GROEBLI bewegten Zeit. Noch waren ihm die grauenhaften Erlebnisse des Suez-Krieges in bewegender Erinnerung, den er als Fotoreporter dokumentieren musste, als ihn ein Auftrag der Chemischen Industrie in Basel in eine völlig neue Auftragswelt entführte.
Und dann sollte 1953 die verpasste Hochzeitsreise nachgeholt werden, in Paris und Süd-Frankreich.
Rita schwebte eine Bildserie über die morbiden Hotelzimmer vor – teurere konnten sie sich nicht leisten.
Doch René GROEBLI blickte durch den Sucher in eine andere Richtung und bannte seine Gefühle und Emotionen zu Rita auf den Film. Und so entstand eine Liebesgeschichte, ein 'Liebesgedicht an seine Frau Rita', wie es die Kunsthistorikerin Birgit Filzmaier so treffend formulierte.
Das Ergebnis war ein 40 Seiten umfassendes Bilderbuch im A4-Querformat mit 24 Fotos. Sie erzählen eine Geschichte, die sich in einer Nacht hätte zutragen können, die bewegt und zu eigenen Fantasien anregt – und genau das sollen sie auch: Assoziationen auslösen – Bilder, die eigene Gedanken lostreten …
'Das Auge...' war kein Erfolg – zumindest nicht in Europa. Die Bilder waren ja nicht einmal scharf! Und sie entblößten Rita in einer Art und Weise, die von der Gesellschaft vor 60 Jahren nicht gebilligt wurde.
Anders in Amerika. Edward STEICHEN, 1953 Direktor des MoMa, erkannte deren Bedeutung und die Ausdrucksweise von René GROEBLI und kaufte die Bildreihe für seine Sammlung – abgesehen davon, dass sich das Büchlein im modernen Amerika auch deutlich besser verkaufte als im rückständigen Europa.
Seither sind etliche Jahre ins Land gezogen. René GROEBLI hatte es verstanden auch in der Auftragsfotografie eigene kreative Ideen durchzusetzen – Bilder, die außergewöhnlich waren und eine neue Sprache der Farbfotografie einläuteten. Und doch hatte er Mühe, sich mit den Vorgaben der harten Geschäftswelt zurecht zu finden. Noch immer nagten die traumatischen Erlebnisse der Suez-Krise an seinen Nerven. René GROEBLI musste sich eine Aus-Zeit nehmen, sich Zeit nehmen, um zu sich selbst und zu einer neuen Kreativität zu finden. Und Rita hat ihn dabei immer begleitet … Das ist die undokumentierte Fortsetzung des Liebesgedichtes 'Das Auge der Liebe' …
Wenn man sich mit dem Schaffen von René GROEBLI befasst und seine verschiedenen Schaffensperioden analysiert, dann fällt 'Das Auge...' als eine außergewöhnliche und hervorragende Arbeit auf. Es sind wahrscheinlich die schönsten Bilder, die Groebli je realisiert hat – nicht nur die Bilder selbst, sondern die Geschichte, die er uns mit dem kleinen, unscheinbar wirkenden Bildband erzählen will." (© Urs Tillmans, in: fotointern.ch)
- Format
- Wiederauflage. Broschierte Ausgabe ohne Schutzumschlga (wie erschienen), 30 x 21 x 1 cm., 48 S., 30 S/W-Abb.., deutsch-sprachiger Text - GERMAN TEXT ONLY!