Persönliches Statement des Fotografen Oliver RASCHKA
„Für mich als Eltern steht nun nicht mehr die Erziehung im Vordergrund, sondern die Beratung und Unterstützung.“ (Oliver RASCHKA)
Hintergrundinformation
"Inbetween – Wie aus Jungen junge Männer werden. In seinem Fotobuch 'Tween' beleuchtet Oliver RASCHKA die intensive Zeit zwischen Kind-Sein und Erwachsen-Werden. Die Schwarz/weiß Fotografien zeigen einen Drahtseilakt zwischen Abgrenzung und Intimität, Veränderung und Kontinuität, Rastlosigkeit und Stille. In den alltägliche Szenen wird gespült, gezockt und auf dem Sofa gelümmelt. Manchmal zeigt er die Brüder nachdenklich und in sich gekehrt. Dann wieder klettern sie auf Bäume, tanzen, messen sich im Armdrücken oder bezwingen gemeinsam wilde Gewässer. Die Jungs sind immer hungrig nach Action und Geschwindigkeit. Wer die Fotografien der vorangegangenen Jahre aus seinem Buch 'The World Ain't Enough' kennt, findet sich in 'Tween' in einer vertrauten Sphäre wieder. Es macht Spaß, dieselbe Haarschneidemaschine, dasselbe Wohnmobil und dieselbe Wrestling-Maske wie vor drei Jahren zu entdecken … Und doch ist alles anders.
Die dokumentierten 'Tween'-Jahre 2020 bis 2023 sind auch die Jahre der COVID-19-Pandemie. Für junge Menschen wie Philip und Justus treffen die ganz persönlichen Herausforderungen der Pubertät auf Schulschließungen und Lockdowns. Ein Krieg mitten in Europa, Klimaangst, und eine sich ständig verändernde Umwelt, in der es keine Garantien mehr für eine gute Zukunft gibt, sind ständige Themen.
Das fotografische Langzeitprojekt von Oliver RASCHKA zeigt aber auch, dass das Leben ein Mosaik aus flüchtigen Augenblicken ist. Die Zeit bleibt niemals stehen. Für ihn und seine Söhne bedeutet das vor allem eins: miteinander und aneinander wachsen – und die Momente festhalten – sensibel und einfühlsam. Das ist die große Stärke von Oliver RASCHKA. Nichts ist gestellt, alles ist wahr und als Betrachter ist man eingeladen daran teilzuhaben.
Als Vater der das Leben der eigenen Kinder fotografisch begleitet, füllt er eine Lücke in der zeitgenössische Fotokunst. Angefangen bei Käthe BUCHLER, über Sally MANN bis zu Katharina BOSSE ist der Blick auf die eigenen Kinder doch bisher vor allem weiblich geprägt. Oliver RASCHKA gibt uns einen Einblick in eine explizit männliche Perspektive auf Kindheit, Jugend und Elternschaft in einer Zeit in der nichts mehr sicher zu sein scheint. Dabei reflektiert er Konstruktionen von Männlichkeit, die eigene Kindheit, und seine Rolle als Vater.
Inhalt
In seiner als Buch veröffentlichten Serie 'Tween' begleitet der Fotograf und Vater Oliver RASCHKA seine Söhne durch das Labyrinth der 'Tween'-Jahre. In sechzig Schwarz-Weiß-Aufnahmen zeigt sich der Übergang zum Erwachsenwerden mal laut, mal leise – und steckt voller Zwischentöne. Er begleitet seine Söhne durch die Absurditäten des Alltags – als Vater und als Fotograf. Ungestellt und authentisch, aber immer behutsam und voller Respekt fotografiert er seine Söhne als die Menschen, die sie gerade sind." (etwas angepasster Verlagstext, © Bummbumm, 2023)