JOHANSSON, Gerry - Hattfabriken / Luckenwalde - SIGNIERT!

Hintergrundinformation, Inhalt

"Im Fotoband 'Hattfabriken' nähert sich Gerry JOHANSSON mit seinen Architekur-Fotografien über die vom jüdischen Architekten Erich Mendelsohn errichtete, in Luckenwalde - ca. 60 Kilometer südlich von Berlin - gelegene Hutffabrik behutsam der deutschen Geschichte. Das vor der 1930er Jahren errichtete Gebäude überdauerte das national-sozialistische Regime, wurde in der Nachkriegsära von der DDR weiter genutzt und besteht bis heute. Der schwedische Fotograf durchstreift nicht nur das industrielle Gelände, sondern auch die Umgebung und bettet die Fabrik auf diese Weise in die deutsche Geschichte ein." (© Richard G. SPORLEDER)
"Das Fotobuch 'Hattfabriken / Luckenwalde' wurde in Verbindung mit der Ausstellung Moment im Museum of Modern Art in Stockholm 2012-13 veröffentlicht. Das Fotobuchprojekt 'Hattfabriken/Luckenwalde' begann 1986 mit einem Gespräch zwischen ihm und Dick Bengtsson (1936-1989), als er beauftragt wurde, den Künstler zu porträtieren. In den späten 1960er Jahren fertigte Dick Bengtsson eine Reihe von Gemälden an, in denen er Werke von Edward Hopper und Piet Mondrian paraphrasierte. Die Hakenkreuze, die in diesen Gemälden enthalten waren, führten zu langen und emotionalen Diskussionen und auch zu physischen Angriffen auf seine Werke. Eines der wichtigsten Gemälde aus dieser Zeit ist das Diptychon 'Hut- und Mützenfabrik' (1969). Das Gemälde basiert auf einer S/W-Aufnahme des modernistischen Fabrikgebäudes des Architekten Erich Mendelsohn in Luckenwalde, einer Industriestadt südlich von Berlin. Das Design des Gebäudes ist einzigartig in der Geschichte der Architektur, es scheint vor allem eine Fantasiekonstruktion in kubistischer Tradition zu sein. Das Gebäude der 'Hutfabrik Friedrich Steinberg, Herrman & Co.' in Luckenwalde ist das erste Industriegebäude aus Stahlbeton und hat eine lange und dramatische Geschichte. Es wurde 1921/23 von den jüdischen Familien Herrman und Steinberg erbaut. Sie waren gezwungen, es 1934 an das NS-Regime zu verkaufen, das die Produktion von Flak-Geschützen aufnahm. In den Jahren 1945-56 wurde es in eine Reparaturhalle für die sowjetische Armee umgewandelt. Die Fabrik wurde seit den frühen 2000er Jahren umgebaut und restauriert.
Die Fotografien dokumentieren die architektonischen Details des Gebäudes und während seinerS Streifzüge durch die Stadt, wo er auch Orte und Gebäude fand, die die Geschichte der Fabrik und die turbulenten politischen Perioden von den 1920ern bis zur Gegenwart widerspiegeln. Ein Text von Cecilia Widenheim, Direktorin des Malmö Art Museum, in schwedischer, englischer und deutscher Sprache gibt einen Hintergrund für die Kunst von Dick Bengtsson." (frei übersetzter Text, © Neva Books)

Über den schwedischen Fotografen Gerry JOHANSSON (*1945)

Fotobücher von sowie mit Arbeiten von Gerry JOHANSSON