Hintergrundinformation, persönliches Statement von Lyoz BANDIE
"Ich habe keinen Vornamen' war die schwindelerregende Feststellung, die ich eines Tages machte. Oder besser gesagt: Ich hatte keinen mehr. Der alte war wie ein alter, hässlicher Pullover, ein Familiengeschenk, zu dessen Tragen man gezwungen wurde. Er war altmodisch, zu groß, zu klein, zu eng, erdrückend. Er war zu feminin. Ein Name ist gender-spezifisch, ein Name erzählt eine Geschichte, einen Namen kann man ändern. Einen Namen ändern. Ja, aber welchen? Wie soll man sich entscheiden? Fünf Namen folgen nun aufeinander, wie vergangene, potenzielle, zugeschriebene oder angeeignete Identitäten.
'La peau du prénom' (Die Haut des Vornamens) ist die Geschichte meiner obsessiven Jagd nach einem neuen Vornamen, die eine wesentliche Etappe auf meinem Weg und bei meinem sozialen Übergang darstellt. Es ist das Zeugnis einer Geschlechterfrage, die in einer pluralistischen und eklektischen Form einen nicht-binären queeren Werdegang erzählt. Eine intime und sensible Geschichte, ein Coming-out, ein Tauchgang zwischen den Geschlechtern, der jede/n dazu einlädt, diese soziale Konstruktion zu hinterfragen." (Lyoz BANDIE)