Persönliches Statement des Fotografen Matthias BRUGGMANN
"Wie in der Quantenphysik verändern die Bedingungen der Beobachtung die Natur dessen, was beobachtet wird." (Matthias BRUGGMANN)
Hintergrundinformation
Wenn Zehntausende von Folterbildern syrischer Fotografen nicht die Aufmerksamkeit der westlichen Öffentlichkeit auf sich ziehen, was kann dann ein Ausländer erreichen, der nicht einmal Arabisch spricht? Die Fotografien von Matthias BRUGGMANN setzen sich kritisch mit der Darstellung der Schrecken des Krieges auseinander. Sie zeigen dem westlichen Publikum eine differenziertere Sicht auf die Erfahrung eines bewaffneten Konflikts und verwischen die Grenzen zwischen Fotojournalismus und zeitgenössischer künstlerischer Fotografie. Durch sie hinterfragt er die Codes des Fotojournalismus und verschiebt die Trennlinien zwischen Dokumentarfotografie und plastischer Fotografie.
Inhalt
Das 2012 begonnene Syrien-Projekt 'An Act of Unspeakable Violence' von Matthias BRUGGMANN lässt uns in die Komplexität des Konflikts eintauchen. Aus dokumentarischer Sicht ist es die einzige Arbeit dieser Art, die von einem einzigen westlichen Fotografen innerhalb des Landes mit Hilfe der besten unabhängigen Experten für den Konflikt durchgeführt wurde. Seine Bilder, die ein größeres geografisches Gebiet als Syrien abdecken, zertrümmern die Vorstellung von Grenzen und Nationen. Sie stellen unsere moralischen Annahmen in Frage und schaffen ein besseres Verständnis für die Gewalt, die den Kämpfen zugrunde liegt." (frei übersetzter, leicht angepasster Verlagstext, © Atelier EXB/Barral, 2018)