Hintergrundinformation
Zwischen 1990 und 1998 unternahm Guido GUIDI fünf verschiedene Reisen nach Mailand und in die Umgebung. Der Fotoband "Cinque Viaggi. Cinque viaggi. 1990-98" vereint die dort entstandenen Fotografien zu einer Untersuchung einer Stadt und ihrer Peripherie, die sich in einem wirtschaftlichen und sozialen Wandel befindet. Während Guido GUIDI dem Kanal von den Vororten in Richtung Stadtzentrum folgt, bewegen sich seine Aufmerksamkeit und seine Bildsprache vom Volkstümlichen zum Großstädtischen, von breiteren horizontalen Ansichten zu vertikalen "Schnitten" im Stadtgefüge, von ganzen Gebäuden und Szenen zu flüchtigen Fassaden und Türöffnungen. Auf dem Weg dorthin begegnen wir auch Bewohnern: einer Gruppe junger Männer, die sich in einer Pasolini-ähnlichen Szene auf einer Brücke am Stadtrand versammeln; gelegentlichen Passanten, die auf den Straßen der Stadt arbeiten, einkaufen oder zum Rauchen anhalten; unzusammenhängenden Paaren und disparaten Individuen, deren lockere Zugehörigkeit zur Gesellschaft die städtische Zersiedelung zusammenhält. Während frühere Fotobände wie "Per Strada" (2018) und "Tra l'altro" (2020) die Faszination von Guido GUIDI für die ländlichen und kleinstädtischen Landschaften seiner Heimatregion zeigten, wendet sich der Band "Cinque Viaggi. 1990-98" dem italienischen Mutterland zu und dokumentiert die dramatischen sozioökonomischen Veränderungen, die es im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts erfahren hat. Die Überreste der ländlichen Zivilisation und die Spuren der städtischen Expansion sind in die ersten Anzeichen der Deindustrialisierung eingebettet.
Inhalt
Die 110 großformatigen Arbeiten im Fotoband 'Cinque Viaggi. 1990-98' von Guido GUIDI, von denen viele noch nie zuvor zu sehen waren, offenbaren die Schichten der sozialen und architektonischen Geschichte, zwischen denen sich das Alltagsleben entfaltet. Der Fotoband "Cinque viaggi" von Guido GUIDI bietet ein fesselndes, subtiles Bild der jüngsten Vergangenheit Italiens und einen Ausblick auf seine Zukunft. Mit Essays von Corrado Benigni, Antonello Frongia und Roberta Valtorta.
In der Presse
"Die Stadt, die Guido GUIDI sieht ... ist ein Universum, das gleichzeitig realistisch, ungelöst und in der Schwebe ist, eine innere Landschaft, die aus Anwesenheiten, Abwesenheiten, Stille und Verführungen besteht ... Guido GUIDI hat die Türen zu neuen Dimensionen der Fotografie geöffnet, die einen enormen Einfluss auf die neue Generation haben." (© Esquire Italia)
"Selbst die zentralsten Straßen erscheinen am Rande: so weit entfernt von Denkmälern wie von Schlagzeilen. Hier versteckt sich das, was wir suchen". (© Il Foglio)