Hintergrundinformation
Der Fotoband 'Que Deus Reparta A Sorte' ist eine Geschichte über Stiere und Pferde, Gebete und Familie. Die Fotografin Eva FACHÉ hatte noch nie einen Stierkampf besucht. Es war auch nicht ihr innigster Wunsch, dies zu tun. Doch als das Studentenaustauschprogramm Erasmus sie nach Lissabon brachte, geschah es irgendwie. Am Nachmittag des 17. Februar 2017 hatte sie eine Verabredung mit Antonio Vacas de Carvalho vor dem Campo Pequeno in Lissabon, der renommiertesten Stierkampfarena Portugals. Antonio stellte sich als "cabo" (Kapitän) der Gruppe Forcados Amadores aus Montemor, einer kleinen Stadt in der Region Alentejo, vor. Bevor sie in ein Gespräch eintraten, fragte er sie vorsichtig, warum sich eine junge belgische Fotografin für Stierkämpfe interessiere und was der Zweck ihres dokumentarischen Fotoprojekts sei. Sie erklärte, dass sie nicht viel über Stierkämpfe wisse. Dass sie neugierig sei und herausfinden wolle, wie die "corrida de touros" oder "tourada", wie die Portugiesen den Stierkampf nennen, so viele Jahrhunderte überlebt habe und warum er für ihn und seine Freunde immer noch so wichtig sei. Dass sie bereit war, ihre Realität zu fotografieren, mit einem offenen Geist. Dies ist der Schlüssel zu Eva FACHÉs genereller Herangehensweise: "Wenn Menschen sich entschließen, mir ihre Geschichten mitzuteilen, sehe ich es als meine Pflicht als Fotografin an, offen für alles zu sein, was sie sich einfallen lassen. Ich fange die rohen, ungefilterten visuellen Aspekte einer Geschichte ein. Analyse und Interpretation sind für später vorgesehen. So begann sie auch ihr Projekt in Portugal, für das sie in die Welt der Stierkämpfe eintauchen sollte. Schon bald wird ihr klar, dass dies eine Welt für sich ist, mit ihren eigenen Regeln, Hierarchien, Ritualen und Realitäten. Und wie außergewöhnlich es war, dass sie vollen Zugang dazu erhalten hatte." (© Stockmans, 2021)
Zusatzinformation
Der Fotoband 'Que Deus Reparta A Sorte' der belgischen Fotografin Eva FACHÉ wird von Tina DE SOUTER gestaltet.