"Anja PUTENSEN (* 1977) ist in der Lüneburger Heide aufgewachsen. Nun hat die Fotografin der Landschaft ein Buch gewidmet – 'Die Heide' (engl. The Heath). Ihre Arbeiten strahlen auf den ersten Blick vor allem eines aus: eine Ruhe, die fast greifbar ist. Es passiert nicht viel auf den Bildern, mal steht da ein Haus, mal weiden ein paar Schafe, mal ist ein Zaun zu sehen, mal ein Weg oder ein paar Steine oder Bäume, die schief stehen oder umgefallen sind, und doch ist die Atmosphäre so eindrücklich, dass man aufmerksam hinschauen will, um nichts zu übersehen. Man will die Heide ergründen, will mehr über sie wissen, denn die schleichenden Bewegungen in den Bildern erwecken den Eindruck, dass dort mehr vor sich ging. Da ist diese Ahnung, dass mehr dahintersteckt, als auf Anhieb unter klarem oder bedecktem Himmel oder auf von Nebelschwaden umhüllten Hügeln zu erkennen ist – da ist diese trügerische Stille, eingebettet in eine Landschaft, die viel zu erzählen hat. (...)
Die historische Kulturlandschaft Lüneburger Heide im Nordosten Niedersachsens hat eine bewegende Geschichte. Bis ins 19. Jahrhundert war die Bauernwirtschaft in dieser kargen, dünn besiedelten Landschaft prägend. Mit der industriellen Revolution wurde sie schützenswertes Gegenbild zum Leben in den Großstädten. Großes Interesse hatte zudem das preußische Kriegsministerium, welches ab 1891 Flächen für Truppenübungsplätze und -lager kaufte und mit HINDENBURG als Oberst nutzte. Auch in den folgenden Epochen setzte sich die intensive militärische Nutzung fort: Kriegsgefangenenlager, Versuchsgelände im Zweiten Weltkrieg, das Konzentrationslager Bergen Belsen, Besetzung durch britische Truppen bis 1993. Spuren dieser Zeiten sind bis heute sichtbar. (...)
In ihrem zweiten Fotobuch macht sich Anja PUTENSEN wieder auf Spurensuche. Sie legt dabei unterschiedliche historische Schichten frei und schafft neue Erinnerungsbilder. Im Mittelpunkt steht dabei vor allem das Idealbild von Heimat Dieses Bild war Motor der Wanderbewegung sowie im Nationalsozialismus ideologisches Zweckbild, mittlerweile dient es dem Fremdenverkehr." (Verlagstext)
Die historische Kulturlandschaft Lüneburger Heide im Nordosten Niedersachsens hat eine bewegende Geschichte. Bis ins 19. Jahrhundert war die Bauernwirtschaft in dieser kargen, dünn besiedelten Landschaft prägend. Mit der industriellen Revolution wurde sie schützenswertes Gegenbild zum Leben in den Großstädten. Großes Interesse hatte zudem das preußische Kriegsministerium, welches ab 1891 Flächen für Truppenübungsplätze und -lager kaufte und mit HINDENBURG als Oberst nutzte. Auch in den folgenden Epochen setzte sich die intensive militärische Nutzung fort: Kriegsgefangenenlager, Versuchsgelände im Zweiten Weltkrieg, das Konzentrationslager Bergen Belsen, Besetzung durch britische Truppen bis 1993. Spuren dieser Zeiten sind bis heute sichtbar. (...)
In ihrem zweiten Fotobuch macht sich Anja PUTENSEN wieder auf Spurensuche. Sie legt dabei unterschiedliche historische Schichten frei und schafft neue Erinnerungsbilder. Im Mittelpunkt steht dabei vor allem das Idealbild von Heimat Dieses Bild war Motor der Wanderbewegung sowie im Nationalsozialismus ideologisches Zweckbild, mittlerweile dient es dem Fremdenverkehr." (Verlagstext)
- Buchgestaltung
- Kathrin HAAS
- Format
- Linen bound HC, 20 x 15,5 x 1,5 cm., 64 pp., color ills., text language: English