Hintergrundinformation
Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit arbeitet Hannah Modigh seit vielen Jahren mit Obdachlosen. Irgendwann bat Britt-Marie darum, fotografiert zu werden. Sie wusste, dass Hannah Modigh Fotografin war und kein Bild von sich selbst hatte. Danach schrieb Britt-Marie ein Gedicht, das Hannah Modigh zu der Erkenntnis brachte, dass das Foto ihr vielleicht mehr gegeben hat als das Bild selbst, dass auch beim Fotografieren etwas passiert ist. Dieser Moment war der Ausgangspunkt für die Fotografien der Porträtserie/des Buches Archiv der Sehnsucht, das nun auch als vertonte Diashow aufgeführt wird. Hannah Modigh lernte die porträtierten Frauen über Klaragården in Stockholm kennen, ein Tageszentrum für Frauen, die von Obdachlosigkeit betroffen sind. Sie haben kein Zuhause, aber ein Zuhause ist nicht nur physisch - ein Zuhause kann auch bedeuten, sich bei sich selbst zu Hause zu fühlen. Was die Frauen gemeinsam haben, ist eine Sehnsucht.
Der Fotoband 'Archive of Longing' der schwedischen Fotografin Hannah MODIGH vereint die gefühlvollen Porträts der Fotografin Hannah Modigh von obdachlosen Frauen. 'Archive of Longing' wurde aus Susan Sontags These aus ihrem Buch 'Über die Fotografie' (1977) geboren: Fotografieren bedeutet, an der Sterblichkeit, Verletzlichkeit und Veränderlichkeit einer anderen Person (oder Sache) teilzuhaben. Die Begegnung zwischen dem/der Fotografen/in und der Person, die fotografiert wird. In den verschiedenen Stadien ist es nicht nur die Begegnung mit einer anderen Person, sondern wir versetzen uns selbst in das, was wir betrachten. Was unser Auge und unser Herz anzieht, sagt mehr über uns selbst aus als vielleicht derjenige, den wir betrachten. Indem wir das Leben anderer beobachten und daran teilnehmen, lernen wir etwas über uns selbst und unsere Sehnsüchte.
'Die Frauen von Klaragården wissen etwas über den Verlust von Dingen, sie wissen, was Sehnsucht ist. Jedes dieser Porträts wurde zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Geschichte geboren. Zwischen ihrem Eintritt in die Welt und der Ankunft vor der analogn Mittelformatkamera von Hannah MODIGH haben sich ihre Schicksale entfaltet und sie geprägt. Die Details dieser Leben sind nicht bekannt, aber jetzt sehen wir ihre Gesichter, ihre Blicke, ihren Aufstieg, ihren Schmuck, ihre Tätowierungen, ihre Kleidung und ihre Accessoires und die Energie, die ihre jeweiligen Porträts vermitteln. Sie kommen von irgendwoher und gehen irgendwohin, der Fotograf hat eine Version von ihnen aus dem Fluss der Zeit gepflückt'. (frei übersetzt, für das Original gilt: © Jenny Maria Nilson)
Inhalt
Der broschierte Fotoband 'Archive of Longing' von Hannah MODIGH enthält neben 55 ganzseitigen Farbporträts auch ein persönliches Statement der schwedischen Fotografin sowie einen abschliessenden Text von Jenny Maria Nilson. Beide Texte sind jeweils in Schwedisch und Englisch wiedergegeben. An einigen Stellen des Fotobandes wird der Lesefluss durch Foografien urbaner Orte unterbrochen. Die auf transparentem Papier gedruckten Schwarz-weiß-Aufnahmen nehmen grafisch Bezug auf die gegenüberliegenden Porträts. Das Buchdesign stammt von Patric LEO.