BROHM, Joachim - Typology 1979

Hintergrundinformation

"Joachim BROHM wurde Anfang der 1980er Jahre bekannt als einer der ersten Fotografen in Europa, der sich ganz auf Farbe fokussierte. Seine Bilder zeigen Alltagsmotive unserer Kulturräume im Licht der neuen Möglichkeiten der Farbfotografie. Die mit 'Typology 1979' betitelte Serie, eine seiner frühesten Arbeiten, zeigt fünfunddreißig Kleingarten-Architekturen im Ruhrgebiet. Es sind malerische Motive, die eine Bestandsaufnahme des Alltags darstellen – von Gartenarchitektur und menschlicher Aktivität. Beeinflusst durch große amerikanische Fotografen wie William EGGLESTON und Robert ADAMS, war der junge Fotograf auch mit der Arbeit seiner deutschen Kollegen Bernd und Hilla BECHER vertraut, deren 'Typologien' der Titel seiner Arbeit Reverenz erweist." (© Mack books, 2014)

Inhalt

"Was Joachim BROHM mit vierzwanzig Jahren gemacht hat, ist so simpel wie effektiv: Er hat die Kleingärten als bauliche Anlagen beschrieben, und zwar als Einheit von Gelände und Gebäude. Er ist im Spätherbst losgezogen, der Himmel neutraler Hintergrund, die Bäume schon nur noch Gerippe im Bild, die Vogelhäuschen da oben als Karikaturen auf die Häuser und Häuschen und Schuppen da unten, die selbst Miniaturen sind. Aber von was? 
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 Wichtig im Titel ist auch das Datum 1979. Zwar lehrte Bernd BECHER an der Kunstakademie in der Nachbarstadt Düsseldorf seit 1976, aber von einer BECHER-Schule konnte damals noch keine Rede sein. Joachim BROHM, noch Student in Essen, probierte nur mal die Methode der Meister aus. Auch die Fördertürme und Hochöfen bei den Bechers sehen recht verwegen aus, unbegreiflich kleinteilig, aber sie werden bewundert als Werke von Ingenieuren. Hier, in Farbe, wirken die Schuppen und Hütten wie Hervorbringungen merkwürdiger Sonderlinge, Zeugnisse einer bis dahin übersehenen Pathologie." (© Ulf Erdmann Ziegler, in: 'Man muss geduldig sein', 2014)

Über den Fotografen Joachim BROHM (*1955)

Fotobücher von sowie mit Arbeiten von Joachim BROHM