Hintergrundinformation
"Zu Anbruch des viktorianischen Zeitalters unternahm Anna ATKINS in ihrem Freiluftlabor in Halstead, Kent, den radikalen Versuch, Pflanzenarten mithilfe eines völlig neuen künstlerischen Mediums zu dokumentieren. Die unnachahmlichen Cyanotypie-Fotogramme von Algen und Farnen, die sie anfertigte, bilden die ersten Bücher mit Fotografien. Ihre Alben sind die perfekte Synthese aus Kunst und Wissenschaft, markant und zugleich hauchzart. Obwohl diese Drucktechnik von ihrem Freund John Herschel entdeckt wurde, war die Pionierin der Fotografie im 19. Jahrhundert die erste, die ihren praktischen Nutzen für die Klassifizierung von Arten innerhalb der Botanik und ihr faszinierendes künstlerisches Potenzial erkannte. Bei , der Cyanotypie wird das Objekt auf sensibilisiertem Papier fixiert und dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt. Dadurch entsteht das preußischblaue Pigment, das den unverwechselbaren Hintergrund dieser Kunstwerke bildet.
Inhalt
Dieser Band, 'Cyanotpes', zeigt erstmals vollständig die Werke 'British Algae' sowie 'Cyanotypes of British and Foreign Fern' von Anna ATKINS und präsentiert ihre wegweisende Technik, botanische Arten um 1850 fotografisch zu dokumentieren. Ihr von 1843 bis 1853 entstandenes Album 'British Algae' sowie das mit ihrer Freundin Anne Dixon angefertigte Buch 'Cyanotypes of British and Foreign Ferns' (1853) sind Werke von außerordentlicher Seltenheit.
Hier werden sie zum ersten Mal in ihrer Gesamtheit abgedruckt und zeigen, dass Anna ATKINS mehrere Disziplinen beherrschte: Während die Cyanotypie es ihr ermöglichte, die Herausforderungen einer akkuraten Darstellung zu meistern, verliehen die grazilen Konturen der Exemplare vor dem intensiv blauen Hintergrund den Bildern einen zeitlosen ästhetischen Reiz. In dieser Ausgabe wurden Cyanotypien aus verschiedenen Quellen sorgfältig zusammengestellt, um die progressiven Werke vollständig abzudrucken. Sie stammen weitgehend aus den Exemplaren der New York Public Library und des J. Paul Getty Museums.
Die über 550 Cyanotypien stellt der Autor Peter Walther in seinen einführenden Essays in den wissenschaftlichen und kunsthistorischen Kontext, um die bahnbrechenden Beiträge einer echten Pionierin zu würdigen.
In der Presse
"Vor einem Hintergrund aus leuchtendem Preußisch Blau betören die Motive von Anna Atkins wie ein botanischer Tanz – Balletttänzerinnen aus Alabaster erfüllt von Sonne und Licht, eingefroren mitten in der Bewegung." (The Washington Post)