Video: https://vimeo.com/139481168 (by Jose BAUTISTA, thx)
"In den 60er Jahren wurde das Dorf eines 5-jährigen, nigerianischen Jungen von Soldaten angegriffen. Seine Mutter hatte ihn allein zu Hause gelassen, daher floh er inmitten von Feuer und Bombenhagel. So rettete ihn die Flucht in den Busch, einem magischen Ort, wo die Yoruba-Geister kämpfen und Menschen keinen Zutritt hatten, das Leben. Auf der Suche nach seinem Zuhause verbrachte unser Kind 30 Jahre im Busch - verloren unter Geistern.
Er heiratete zweimal, wurde Herrscher, Gott und sogar Sklave, Kuh, Pferd, Ziege und aß Gold, Silber und Bronze, aber auch Schlangen und Schnecken. Zwei Kriege focht er und war ein halbes Dutzend Male dem Tode geweiht... und all dies auf 100 Seiten.
1964 schrieb Amos Tutuola das Buch 'My Life in the bush of ghosts' (dt.: Mein Leben im Busch der Geister), dann musste er das Land verlassen, als die Reaktionen zu gewalttätig wurden, auf ein Buch, welches im Exil einen neuen Weg für die zeitgenössische afrikanische Erzählweise geöffnet hat.
Die Geschichte wird durch das 5-jährige Kind in einer sehr einfachen, direkten, naiven und sich wiederholenden Weise erzählt, wie nur Kinder dies tun; aber genau dadurch entsteht die magische und absurde Realität, die Krieg und Religion nach Nigeria gebracht haben.
Die Serie 'This is what hatred did' (dt.: Dies ist, was Hass sät) - der mystische letzte Satz im Buch - zielt darauf ab, eine zeitgenössische Version der Geschichte zu erzählen, angepasst die aktuelle Situation der Menschen in Nigeria.
Der Bush ist nun die Nachbarschaft Lagos' Makoko, ein schwimmenden Slum mit eigenen Regeln, der von örtlichen Warlords beherrscht wird. Ein Ort, wo keine Logik zu herrschen scheint und ebenso verboten für diejenigen, die nicht dazu gehören. Mit der Überzeugung, dass aktuelle Themen in einer Weise angesporchen werden sollten, die die örtlichen Traditionen, Perspektiven, Ängste und Hoffnungen umfassten, dokumentiert diese Serie die erweiterte Realität eines der kultigsten Orte in Nigeria." (freie Übersetzung des Textes von Cristina DE MIDDEL)
"'This is what hatred did' ist der lapidare Satz, mit dem Amos Tutuolas 1964 geschriebener Roman, 'My Life in the Bush of Ghosts' (Mein Leben im Busch der Geister), endet. Tutuola war wegen der heftigen Reaktionen, die der Roman provozierte, genötigt, Nigeria zu verlassen.
Der Satz ist nun der Ausgangspunkt für Cristina DE MIDDELs fotografischer Version der finsteren Geschichte, die in den Straßen von Makoko - einem wässrigen Slum in der Stadt Lagos - spielt.
In Makoko sind Glaube und Realität eins für die Menschen, die nicht entfliehen können; seltsame Riten gehören zum Alltag und diese Atmosphäre bildet den Rahmen für eine traumhafte Geschichte.
Das Buch, das aus diesem Projekt entstanden ist, verbindet die ursprüngliche Geschichte des nigerianischen Schriftstellers mit der Realität eines unter der schweren Last afrikanischer Stereotypen leidenden Landes.
Die spanische Fotografin DE MIDDEL spielt mit der gedoppelten Erzählung aus Bild & Text und Bild und die verschiedenen Bedeutungsebenen, die sich aus ihrer Verbindung ergeben. Es entsteht so eine Grauzone zwischen Dokumentation und Fiktion, die Licht auf die Realität eines unergründlichen Kontinents werfen will. " (freie Übersetzung des Verlagstextes, © RM 2015)
"In den 60er Jahren wurde das Dorf eines 5-jährigen, nigerianischen Jungen von Soldaten angegriffen. Seine Mutter hatte ihn allein zu Hause gelassen, daher floh er inmitten von Feuer und Bombenhagel. So rettete ihn die Flucht in den Busch, einem magischen Ort, wo die Yoruba-Geister kämpfen und Menschen keinen Zutritt hatten, das Leben. Auf der Suche nach seinem Zuhause verbrachte unser Kind 30 Jahre im Busch - verloren unter Geistern.
Er heiratete zweimal, wurde Herrscher, Gott und sogar Sklave, Kuh, Pferd, Ziege und aß Gold, Silber und Bronze, aber auch Schlangen und Schnecken. Zwei Kriege focht er und war ein halbes Dutzend Male dem Tode geweiht... und all dies auf 100 Seiten.
1964 schrieb Amos Tutuola das Buch 'My Life in the bush of ghosts' (dt.: Mein Leben im Busch der Geister), dann musste er das Land verlassen, als die Reaktionen zu gewalttätig wurden, auf ein Buch, welches im Exil einen neuen Weg für die zeitgenössische afrikanische Erzählweise geöffnet hat.
Die Geschichte wird durch das 5-jährige Kind in einer sehr einfachen, direkten, naiven und sich wiederholenden Weise erzählt, wie nur Kinder dies tun; aber genau dadurch entsteht die magische und absurde Realität, die Krieg und Religion nach Nigeria gebracht haben.
Die Serie 'This is what hatred did' (dt.: Dies ist, was Hass sät) - der mystische letzte Satz im Buch - zielt darauf ab, eine zeitgenössische Version der Geschichte zu erzählen, angepasst die aktuelle Situation der Menschen in Nigeria.
Der Bush ist nun die Nachbarschaft Lagos' Makoko, ein schwimmenden Slum mit eigenen Regeln, der von örtlichen Warlords beherrscht wird. Ein Ort, wo keine Logik zu herrschen scheint und ebenso verboten für diejenigen, die nicht dazu gehören. Mit der Überzeugung, dass aktuelle Themen in einer Weise angesporchen werden sollten, die die örtlichen Traditionen, Perspektiven, Ängste und Hoffnungen umfassten, dokumentiert diese Serie die erweiterte Realität eines der kultigsten Orte in Nigeria." (freie Übersetzung des Textes von Cristina DE MIDDEL)
"'This is what hatred did' ist der lapidare Satz, mit dem Amos Tutuolas 1964 geschriebener Roman, 'My Life in the Bush of Ghosts' (Mein Leben im Busch der Geister), endet. Tutuola war wegen der heftigen Reaktionen, die der Roman provozierte, genötigt, Nigeria zu verlassen.
Der Satz ist nun der Ausgangspunkt für Cristina DE MIDDELs fotografischer Version der finsteren Geschichte, die in den Straßen von Makoko - einem wässrigen Slum in der Stadt Lagos - spielt.
In Makoko sind Glaube und Realität eins für die Menschen, die nicht entfliehen können; seltsame Riten gehören zum Alltag und diese Atmosphäre bildet den Rahmen für eine traumhafte Geschichte.
Das Buch, das aus diesem Projekt entstanden ist, verbindet die ursprüngliche Geschichte des nigerianischen Schriftstellers mit der Realität eines unter der schweren Last afrikanischer Stereotypen leidenden Landes.
Die spanische Fotografin DE MIDDEL spielt mit der gedoppelten Erzählung aus Bild & Text und Bild und die verschiedenen Bedeutungsebenen, die sich aus ihrer Verbindung ergeben. Es entsteht so eine Grauzone zwischen Dokumentation und Fiktion, die Licht auf die Realität eines unergründlichen Kontinents werfen will. " (freie Übersetzung des Verlagstextes, © RM 2015)
- Hrsg./Autor(en)
- Amos Tutuola
- Buchgestaltung
- Natalia N2 Estudio Gráfico
- Format
- SC, 13,5 x 28,5 cm., 176 pp., 66 color ills., text language: English