Persönliches Statement des japanischen Fotografen
"Wenn ich über den flauschigen Neuschnee gehe, fallen mir in der Ferne ungewöhnliche Formen auf. Bei näherer Betrachtung sind es nur einige Unkräuter, deren Stängel abgebrochen und deren Blätter abgefallen sind, so dass nur eine skelettartige Form übrig bleibt. Vor dem weißen Schnee erscheinen diese Formen schwarz und bilden scharfe Markierungen, als wären sie gezeichnet. In diesem Moment spüre ich auch eine tiefe Verbundenheit mit dem indigenen Volk der Ainu auf Hokkaido. Sie glauben, dass sie, wenn ihre Zeit auf der Erde vorbei ist, in die Welt Gottes zurückkehren und zu gegebener Zeit wieder auftauchen werden. Um dieses Gefühl widerzuspiegeln, ist jedes Werk so betitelt, dass es ihre Welt widerspiegelt. Es ist, als flüsterten mir die Formen durch die Stille zu, geben mir Hoffnung und unterstützen mich sanft bis zum Frühling." (Yoshinori SAITO)
Hintergrundinformationen
"Die japanische Fotografin Yoshinori SAITO lebt im nördlichsten Teil Japans, in Hokkaido. Der Winter dort ist lang und der Schnee fällt mit Unterbrechungen etwa vier Monate lang. Die langen Schneestrecken sind langweilig, aber nach dem Schneesturm, wenn sich der Schnee gelegt hat, gibt es diese endlose weiße Weite: rein, ruhig und still." (© die (M)-Ausgaben, 2021)
Inhalt
Der in japanischer Bindung hergestelte Fotoband 'After the Snowstorm' von Yasunori SAITO zeigt weiße Flächen innerhalb einzelner Pflanzen, die aus dem Schnee aufsteigen.