ALS BACKLIST TITEL, allerdings habe ich leider auch zwei signierte Exemplare für € 68,00 auf Lager....
"Die Bilder von Unruhen in den 1980ern in Irland kommen mir sehr vertraut vor und berühren mich. Ich bin Ende der 60er geboren, war 14 Jahre alt und mich erschreckten die Bilder in den abendlichen Nachrichten. Und sie blieben in meinem Kopf bis jetzt, wo ich Yan MORVANs Fotoband 'Bobby Sands. Belfast, Mai 1981' betrachte.
Es ist ein beherzt gestalteter Band, großformatig mit zumeist ganzseitigen Aufnahmen, die oft über beide Seiten reichen. Man fällt in die Bilder, ist Teil des Geschehens und man fühlt, dass Yan MORVAN von der Kraft der Fotografie als Zeugnis und Garant der Demokratischen Welt glaubt." (© Richard G. Sporleder)
"Bobby Sands starb am 5. Mai 1981 um 1:17 Uhr am Morgen. Bobby Sands war zuvor festgenommen worden und wegen Waffenbesitzes zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt.
Am 1. März 1981 trat er in einen Hungerstreik, gefolgt von neun weiteren politischen Gefangenen, die Mitglieder der IRA (Irish Republican Army) und der INLA (Irish National Liberation Army) waren.
Ihre Forderungen: den Status politischer Gefangener zu erlangen, zu denen sie berechtigt sind. Sie alle starben, der letzte von der Allgemeinheit beinahe vergessen." (Verlagstext)
„Zu dieser Zeit arbeitete ich bei der Presseagentur SIPA als freiberuflicher Fotograf,; sie war in den 1980er Jahren eine der drei großen Presseagenturen für fotografische Pressearbeit in Paris. Ich hatte das Profil des entschlossenen, alles riskierenden jungen Reporters, der zur aufrührerischen Situation in Nordirland passte. Also wurde ich im April 1981 zu den Zusammenstößen von Londonderry geschickt. Ich blieb dort drei Wochen lang und kehrte im selben Zeitraum mehrmals zurück.
Diese Wochen, in denen ich in Derry und Belfast lebte, mit den Randalierenden in der katholischen Nachbarschaft zusammenlebte, die Spannung, Verzweiflung, den Glauben und den Mut der Iren fotografierte, die Kamera als Waffe für ihre Zwecke benutzte, überzeugte mich für immer von der Gültigkeit des fotografischen Zeugnisses als Instrument der Erinnerung, der Emotion, der Reflexion und Garant einer freien und demokratischen Welt." (Yan MORVAN)
"Es stellte sich heraus, dass Sorj Chalandon, ein großer Schriftsteller, Liebhaber und Verteidiger Irlands sowie der Gerechtigkeit, der von der französischen Zeitung Libération geschickt wurde, zur gleichen Zeit in Belfast war. Er bot uns einen 2004 geschriebenen und in Libération veröffentlichten Text an.
(Auszug:) "'Respektieren Sie die Stille', sagte unser Führer. Es war die Nacht des 7. Mai 1981. Wir waren in Twinbrook, einem katholischen Viertel im Südwesten von Belfast. An Straßenecken, in kleinen Gärten, an Wänden, an den orangefarbenen Straßenlaternen gelehnt, in Vierer-Gruppen in unbeleuchteten Autos sitzend, wachten Frauen und Männer. IRA-Kämpfer, Freunde, Kinder mit Tränen in den Augen, Jungen mit zusammengebissenen Zähne, Mütter in Bademänteln, Nachbarn.
Das Haus der Sandses bestand aus Ziegeln. Genau wie all' die anderen. Mit einem schwarzen Band über der Türschwelle.
'Sprich nicht', sagte der Mann. Er klopfte an die Tür. Ein kleiner tapezierter Eingang und eine Treppe zu den Zimmern. Ein wärmendes Zuhause. Diese vertrauten Orte, an denen wir glauben, wir hätten das Leben noch vor uns. Türen, danach mehr Türen und Räume, die sich immer mit dem Tod kreuzen. Wir werden Zeit haben. Zeit es zu tun. Die ganze Zeit. Und dann öffnen sich die Wohnzimmertüren. Und dann ist Bobby Sands da.
Was wissen wir über ihn? Eigentlich nichts. Oder sehr wenig."
"Die Bilder von Unruhen in den 1980ern in Irland kommen mir sehr vertraut vor und berühren mich. Ich bin Ende der 60er geboren, war 14 Jahre alt und mich erschreckten die Bilder in den abendlichen Nachrichten. Und sie blieben in meinem Kopf bis jetzt, wo ich Yan MORVANs Fotoband 'Bobby Sands. Belfast, Mai 1981' betrachte.
Es ist ein beherzt gestalteter Band, großformatig mit zumeist ganzseitigen Aufnahmen, die oft über beide Seiten reichen. Man fällt in die Bilder, ist Teil des Geschehens und man fühlt, dass Yan MORVAN von der Kraft der Fotografie als Zeugnis und Garant der Demokratischen Welt glaubt." (© Richard G. Sporleder)
"Bobby Sands starb am 5. Mai 1981 um 1:17 Uhr am Morgen. Bobby Sands war zuvor festgenommen worden und wegen Waffenbesitzes zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt.
Am 1. März 1981 trat er in einen Hungerstreik, gefolgt von neun weiteren politischen Gefangenen, die Mitglieder der IRA (Irish Republican Army) und der INLA (Irish National Liberation Army) waren.
Ihre Forderungen: den Status politischer Gefangener zu erlangen, zu denen sie berechtigt sind. Sie alle starben, der letzte von der Allgemeinheit beinahe vergessen." (Verlagstext)
„Zu dieser Zeit arbeitete ich bei der Presseagentur SIPA als freiberuflicher Fotograf,; sie war in den 1980er Jahren eine der drei großen Presseagenturen für fotografische Pressearbeit in Paris. Ich hatte das Profil des entschlossenen, alles riskierenden jungen Reporters, der zur aufrührerischen Situation in Nordirland passte. Also wurde ich im April 1981 zu den Zusammenstößen von Londonderry geschickt. Ich blieb dort drei Wochen lang und kehrte im selben Zeitraum mehrmals zurück.
Diese Wochen, in denen ich in Derry und Belfast lebte, mit den Randalierenden in der katholischen Nachbarschaft zusammenlebte, die Spannung, Verzweiflung, den Glauben und den Mut der Iren fotografierte, die Kamera als Waffe für ihre Zwecke benutzte, überzeugte mich für immer von der Gültigkeit des fotografischen Zeugnisses als Instrument der Erinnerung, der Emotion, der Reflexion und Garant einer freien und demokratischen Welt." (Yan MORVAN)
"Es stellte sich heraus, dass Sorj Chalandon, ein großer Schriftsteller, Liebhaber und Verteidiger Irlands sowie der Gerechtigkeit, der von der französischen Zeitung Libération geschickt wurde, zur gleichen Zeit in Belfast war. Er bot uns einen 2004 geschriebenen und in Libération veröffentlichten Text an.
(Auszug:) "'Respektieren Sie die Stille', sagte unser Führer. Es war die Nacht des 7. Mai 1981. Wir waren in Twinbrook, einem katholischen Viertel im Südwesten von Belfast. An Straßenecken, in kleinen Gärten, an Wänden, an den orangefarbenen Straßenlaternen gelehnt, in Vierer-Gruppen in unbeleuchteten Autos sitzend, wachten Frauen und Männer. IRA-Kämpfer, Freunde, Kinder mit Tränen in den Augen, Jungen mit zusammengebissenen Zähne, Mütter in Bademänteln, Nachbarn.
Das Haus der Sandses bestand aus Ziegeln. Genau wie all' die anderen. Mit einem schwarzen Band über der Türschwelle.
'Sprich nicht', sagte der Mann. Er klopfte an die Tür. Ein kleiner tapezierter Eingang und eine Treppe zu den Zimmern. Ein wärmendes Zuhause. Diese vertrauten Orte, an denen wir glauben, wir hätten das Leben noch vor uns. Türen, danach mehr Türen und Räume, die sich immer mit dem Tod kreuzen. Wir werden Zeit haben. Zeit es zu tun. Die ganze Zeit. Und dann öffnen sich die Wohnzimmertüren. Und dann ist Bobby Sands da.
Was wissen wir über ihn? Eigentlich nichts. Oder sehr wenig."
- Hrsg./Autor(en)
- Bobby Sands, Sorj Chalandon
- Buchgestaltung
- Loic VINCENT
- Format
- Linen bound, silk-screen printed HC (no dust jacket, as issued, but with Obi belt), 24 x 30 x 3,5 cm., 236 pp., 125 duotone b/w ills., bilingual: French / English