Über die US-amerikanische Autorin Susan Sontag (1933-2004)

Susan Sontag wurde als Susan Lee Rosenblatt in New York City geboren. Sie war Schriftstellerin, Essayistin, Publizistin und Regisseurin und bekannt für ihren Einsatz für Menschenrechte sowie als Kritikerin der kulturellen und gesellschaftlichen Verhältnisse und der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika.
Ihr Essay 'Faszinierender Faschismus' sorgte 1975 für eine Rekordauflage der New York Review of Books. Sontag beschrieb darin u. a., wie durchdrungen der Stil von Leni RIEFENSTAHL von faschistischer Ideologie sei. Als einen Grund für das Comeback der Regisseurin machte sie einen immer stärker werdenden Schönheitskult in der Gesellschaft aus. Eine Ausstellung der Fotos von Diane ARBUS im Museum of Modern Art führte zu einer jahrelangen und intensiven Beschäftigung der Autorin mit dem Medium Fotografie. Von 1972 bis 1977 schrieb sie sieben Aufsätze zum Thema, die einzeln in der New York Review of Books erschienen und schließlich im Sammelband 'Über Fotografie' veröffentlicht wurden. Das Buch wurde von der New York Times Book Review unter die 20 besten Bücher des Jahres gewählt und erhielt weitere Auszeichnungen. Neben 'Die helle Kammer' von Roland Barthes wurde 'Über Fotografie' zum vielgelesenen Klassiker der Fototheorie. Mit dem aus neun Essays bestehenden Band 'Das Leiden anderer betrachten' knüpfte sie 2003 an das Thema Fotografie an. Sie beschäftigte sich hier detailliert mit der Kriegsfotografie und sogenannten Schockbildern. Auf einige ihrer Ansichten aus den 1970er Jahren kommt sie zurück, um sie teilweise zu revidieren.
Anfang 2004 wurde bei Susan Sontag das myelodysplastische Syndrom festgestellt, das wahrscheinlich durch die Strahlentherapie anlässlich ihrer letzten Krebserkrankung entstanden war. Trotz geringer Erfolgsaussichten entschied sie sich noch für eine Knochenmarktransplantation, die jedoch scheiterte. Susan Sontag starb Ende 2004 nach monatelangem Leiden im Alter von 71 Jahren in New York und wurde auf dem Cimetière Montparnasse in Paris beigesetzt.

Schriften zur Fotografie der Autorin Susan Sontag

    • 'Über Fotografie' (1977, 1978), 1980, 2008, 2018); 'Das Leiden anderer betrachten' (2003)

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    In neun Kapiteln des Essay-Bandes 'Das Leiden anderer betrachten' rekapituliert Susan Sontag in die historische Entwicklung der Kriegsfotografie vom Spanischen Bürgerkrieg bis Afghanistan: Was löst der Anblick eines leidenden Menschen im Betrachter aus?
    15,00 € * Gewicht 0.2 kg
    Auszeichnungen (eine Auswahl)
    • 1966 und 1975: Guggenheim-Stipendium;
      1969: George Polk Award für ihre Theater-, Film- und Buchkritiken;
      1979: Aufnahme in die American Academy of Arts and Letters,  Wilhelm-Heinse-Medaille;
      1990: MacArthur Fellowship;
      1992: Malaparte-Preis verliehen;
      1993: Mitglied der American Academy of Arts and Sciences;
      2000: Natioanl Book Award für 'In America';
      2001: Jerusalempreis für die Freiheit des Individuums in der Gesellschaft;
      2003: Ehrendoktorwürde der Universität Tübingen; Friedenspreis des Deutschen Buchhandels; Prinz-von-Asturien-Preis in der Sparte Geisteswissenschaften und Literatur (mit Fatima Mernissi)