"'(Un)expected' ist ein denkwürdiger Fotoband über den Umgang mit überlebenden Verwandten von Selbstmördern in Westflandern.
2008 hat sich die Mutter des Dokumentarfotografen Peter DEKENS das Leben genommen und kurze Zeit vor dem Projekt auch ein Freund von ihm.
West-Flandern, die Region, in der er aufgewachsen ist, hat eine der höchsten Selbstmordraten in Europa, eineinhalb Mal mehr als der europäische Durchschnitt und doppelt so viele wie die Niederlande. Jeden Monat begehen 20 Menschen in Westflandern Selbstmord.
Während seiner Recherchen kam DEKENS mit Menschen in Kontakt, die den Selbstmord eines geliebten Menschen erfahren hatten. Für Einige geschah dies völlig unerwartet, für andere kam das traumatische Ereignis gar nicht unerwartet.
Über das Buch
'(Un)expected' beinhaltet fünf Geschichten über die Trauer von Überlebenden von Selbstmord und die Art und Weise, wie Menschen auf unterschiedliche Weise mit ihrem Verlust umgehen: die Trauer, den Prozess des Trauerns, aber auch die Versuche, ein neue Leben zu beginnen.
Es gibt die Geschichte von Hanne, die monatelang täglich in den Wald geht, um sich an den Baum zu setzen, wo Ime sein Leben nahm. Wir sehen, wie DEKENS' Vater nach dem Tod seiner Frau weiterhin Autopilotaufgaben im Haushalt erledigt. Wie José die Emotionen auf der Bahn immer wieder spürt, als sie an der Stelle vorbeigeht, an der Steven sein Leben gelassen hat. Der Schmerz und der Kampf gegen die Depression von Kris, die ihren Sohn verloren hat. Und die Kinder von Walter, die mit dem Verlust ihrer Mutter zu kämpfen haben.
DEKENS hofft, dass das Buch eine gesellschaftlich nützliche Rolle spielen wird und dass es von Betreuern, Allgemeinärzten, Spezialisten, Krankenschwestern und Studenten in Psychologie, Psychiatrie und Sozialarbeit gesewahrgenommen wird. Vor allem aber möchte er, dass das Buch eine Unterstützung für die Überlebenden darstellt und das Tabu bricht, über Selbstmords zu sprechen." (freie Übersetzung des Verlagstextes)
Über den Fotografen, Peter DEKENS (*1967 in Belgien):
Peter DEKENS machte 2012 seinen Abschluss im Bereich Dokumentar-Fotografie am AKV St. Joost in Breda, Niederlande.
Sein neues Projekt verfolgt ein größeres Forschungsfeld, in dem DEKENS sozial sensible Themen sichtbar machen will.
Zuletzt hat er sich auf die sozialen Konsequenzen von Blindheit, Behinderung und Sex sowie auf das Leben einer Familie am Rande der Gesellschaft konzentriert.
Sein letzter Fotoband (ein Leporello), 'Touch' - das Porträt eines blinden Jungen -, erlangte internationale Aufmerksamkeit und wurde für die DutchDoc Awards nominiert,
die wichtigste Auszeichnung auf dem Gebiet der Dokumentarfotografie in den Niederlanden.
- Buchgestaltung
- Rob VAN HOESEL
- Format
- Unbound Pb. (no dust jacket, as issued), 21 x 29 x 1,5 cm., 144 pp., bilingual: Dutch / English, Ltd. to 600 copies