Hintergrundinformation
"Der in limitierter Auflage erschienene Fotoband 'Ruanda 2004. Vestiges of a Genocide' (dt. Überreste eines Völkermordes) enthält ältere Arbeiten von Pieter HUGO sowie einen Aufsatz der Investigativ-Journalistin Linda Melvern; dieser erläutert die Situation in Ruanda ausführlich." (© Richard G. SPORLEDER)
"Ruanda 2004. Vestiges of a Genocide' ist eine äußerst zurückhaltende Arbeit, die sich ergab, als Pieter HUGO bei der Arbeit für ein Finanzmagazin auf einen Artikel über die Entwicklung Ruandas seit dem Genozid von 1994 stieß, als fast eine Million Menschen 'organisierten und effizient' ermordet wurden.
Pieter HUGO war erstaunt, als er neben dem Artikel ein Foto eines menschlichen Schädels auf einem Kirchenaltar sah. 'Das Foto wurde auf das Jahr 2004, 10 Jahre nach dem Völkermord, datiert. Nach Angaben des Journalisten gab es überall durch den Völkermord verursachten Detritus (=zerfallene organische Substanzen). Dies löste beim Fotografen eine Reihe von Fragen aus.
Warum hatte noch niemand aufgeräumt? Warum gab es keine internationalen Erinnerungen? Wie kann man die Landschaft betrachten, in der diese Art von Grausamkeit stattgefunden hat?
Die letzte Frage informiert am meisten über das Buch und HUGOs Sicht und Präsentation dessen, was er gesehen hat. Das Buch 'Vestiges of a Genocide' enthält Fotos von menschlichen Schädeln - sowie von Knochen und Körpern, die mit Kalk bedeckt sind -, aber auch Landschaften, in denen unvorstellbar schlimme Dinge passiert sein müssen: eine Bananenplantage, ein Fußballfeld auf dem Land und ein Blick auf den ruhigen Kivu-See.
Die begleitenden Bildunterschriften deuten auf den Horror hin, der in diesen scheinbar unschuldigen Orten verborgen liegt: 'Diejenigen, die versuchten, sich auf Plantagen zu verstecken, wurden gejagt'; 'Das (Fußball-) Stadion durfte niemand verlassen ... Das Massaker begann am 18. April, als Granaten in die Menge geworfen wurden.'; 'Eine nicht bezifferbare Anzahl von Menschen ertrank in Flüssen und Seen, in die auch verwesende Leichen geworfen wurden." (freie Übersetzung des Verlagstextes, © Oodee, 2011)
Über den Fotografen, Pieter HUGO (* 1976):
Pieter HUGO lebt derzeit in Cape Town, Südafrika.
Er ist Gewinner des KLM Paul Huf Preises 2008 sowie des Discovery Award 2008 des Rencontres d'Arles Festivals in Südfrankreich.
Zu seinen bisher veröffentliche Fotobänden zählen:
'Looking Aside' (2006),
'Messina/Musina' (2007) and
'The Hyena & Other Men' (2007),
'Nollywood' (2009),
'Permanent Error' (2011)
'There's a Place in Hell for Me and My Friends' (2011)
'This must be the place' (2012)
'KIN' (2015)
'Flat Noodle Soup' (2016)
'1994' (2017)
'Between the Devil and the Deep Blue Sea' (2017)
'La Cucaracha' (2019)
- FotografIn(nen)
- Pieter HUGO (Südafrika)
- Hrsg./Autor(en)
- Linda Melvern
- Buchgestaltung
- Damien POULAIN
- Format
- Leinen gebundene Ausgabe ohne Schutzumschlag (wie publiziert), 24 x 28 x 1,5 cm., 72 S., Abb. in Farbe
- Sprache(n)
- Englisch
- Erscheinungsjahr
- 2011
- Verlag
- Oodee, UK
- Details zur Auflage
- Limitiert auf 500 Exemplare