Hintergrundinformation
"Der irakische Fotograf Latif al ANI dokumentierte als Erster das Leben im weltoffenen Irak der 1950er- bis 1770er-Jahre und gilt als Gründungsvater der irakischen Fotografie.Seine S/W-Aufnahmen verkörpern heute ein einzigartiges Bildgedächtnis des Landes in seiner Belle Époque. Latif al ANI präsentierte die lebendige irakische Kultur in ihrer Fülle und Komplexität: Neben dem westlich geprägten täglichen Leben, der politischen Kultur und Industrie dokumentierte er für die 'Iraq Petroleum Company' das Land aus der Luft.
Ende der 1970er-Jahre jedoch stellte AL ANI unter dem Druck des Hussein-Regimes seine fotografische Arbeit ein. Heute sind seine Bilder Zeugen einer vergangenen Ära. Die Ausstellung des irakischen Pavillons auf der Biennale in Venedig 2016 präsentierte frühe Werke des Fotografen und machte sowohl die Modernisierung als auch den Erhalt alter Traditionen als Themen in AL ANIs Werk sichtbar." (© Hatje Cantz Verlag, 2017)
Inhalt
Diese beim Verlag seit langem vergriffene Monografie über das fotografische Werk des irakischen Fotografen
Latif al ANI gibt einen sehr guten Eindruck über das internationale
Leben in den 60er und 70er Jahren in einer Metropole im Mittleren Osten.Der auch für die irakische Ölfirma IPC arbeitende Fotograf dokumentierte
ausführlich den Alltag, den Tourismus und die zeitgenössische
Architektur. Überraschend fand ich die Aufnahmen aus der damaligen DDR, die Latif al ANI
während seines Aufenthaltes machte, als Arbeiten von ihm 1965 in Berlin
gezeigt wurden. Es sind immerhin 12 Aufnahmen, die sich problemlos in
das Buch einfügen, dank des sehr gelungenen Designs.
Insgesamt enthält die Monografie einhundertzwölf Schwarz-weiß-Aufnahmen im
beinahe seiten-füllenden Quadratformat, auch der Druck ist überzeugend.
Rezeption
"Die Fotografien von Latif al ANI sind ein spannendes zeithistorisches Dokument des Lebens im Irak in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Hauptphase seines Schaffens lag dabei zwischen den späten 1950er und den späten 1970er Jahren. Angefangen hat er als Fotograf für die Iraq Petroleum Company (IPC). Für die IPC bereiste er auch verschiedene Länder des Nahen Ostens. Schmunzeln lässt ein Bild aus der Mitte der 1960er Jahre, auf der Al Ani die Ankündigung seiner Ausstellung in Berlin fotografiert. Spannend ist dies insofern, als dass es zeigt dass irakische Fotografie schon damals Beachtung fand." (Quelle: https://fotografieundkonflikt.blogspot.de/2015/09/der-grundervater-der-irakischen.html, FKoltermann)
Über den irakischen Fotografen Latif al ANI (*1932)
Fotobücher von sowie mit Arbeiten von Latif al ANI
- Hrsg./Autor(en)
- Morad Montazami, Tamara Chalabi
- Buchgestaltung
- Natacha HOFMAN
- Format
- HC (no dust jacket, as issued), 26 x 26,5 x 2,5 cm., 175 pp., 112 b/w ills., English