"Der vergriffene, von der Stadtteilzeitung 'Aufzug' in Auftrag gegebene Fotoband 'Chorweiler. Ansichten. Texte und Fotos aus dem Bauch einer Hochhausstadt' dokumentiert die Geschichte des Kölner Stadtteils Chorweiler. Im Fokus des Berichts steht das Miteinander von Menschen verschiedener Kultur.
Nach einer historischen Einführung mit Archivaufnahmen folgen Portrait-Studien Einzelner und von Gruppen. Der Reiz des Buches liegt in der Typografie und der Direktheit der Aufnahmen und in der Beschreibung, wie Menschen in den Trabantensädte anderer europäischer Metropolen (u.a. in Moskau, Brüssel, Paris) leben, denn Chorweiler steht dafür exemplarisch..
Ein Teil der Portrait-Fotografien im Buch stammen von der Fotografin Carolin SCHÜTEN (*1957 in Krefeld), die Fotografie am Brooks Institute of Photography, Santa Barbara und am Art Center College of Design, Los Angeles studiert hat. Carolin Schüten arbeitet als freischaffende Fotografin und Künstlerin und lebt mit ihren beiden Söhnen in Köln.
Zu Chorweiler:
"Chorweiler ist ein Stadtteil im Norden von Köln etwa 10 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt; es gehört zum gleichnamigen Stadtbezirk Chorweiler.
(...) Das Zentrum von Chorweiler entstand in den 70er Jahren als neuer Stadtteil und typisches Beispiel der Städte- und Wohnungsbaupolitik dieser Epoche.
Die Idee einer Neuen Stadt des Architekten Fritz SCHUMACHER von 1922 wurde 1957 wieder aufgegriffen, um der Wohnungsnot der Nachkriegszeit zu begegnen und Wohnraum in der Nähe der Industriegebiete im Norden der Stadt zu schaffen. Auf engem Raum sollte eine eigene kleine Stadt für 100.000 Menschen entstehen, die Wohnen, Arbeiten, Handel, Freizeit und soziale Einrichtungen auf kurzen Wegen verbinden würde. Dazu gehörte in den ursprünglichen Planungen östlich von Chorweiler zunächst ein etwa 2–3 km breiter Grünstreifen für Freizeit, Erholung und Immissionsschutz und östlich von diesem entlang des Rheins eine Industrieschiene von Merkenich bis Worringen. Der Name entstand durch Zusammensetzung der Namen des Chorbuschs und des Stadtteils Weiler.
Eine Grundidee dieser Stadtplanung für die Neue Stadt war die Skyline: Im Süden wurde mit niedriger Bebauung – überwiegend ein- bis vierstöckig – begonnen, im Zentrum, dem eigentlichen Stadtteil Chorweiler, sollte es dann auf bis zu 30 Etagen ansteigen und im Norden langsam wieder herab. Der Bau dieser Neuen Stadt geschah demzufolge von Süden nach Norden und dauert bis heute an.
Die beiden südlichen Stadtteile, Heimersdorf und Seeberg, wurden in den 1960er Jahren fertiggestellt. Der zentrale Teil, die Bereiche Seeberg-Nord, Chorweiler und Chorweiler-Nord, wurden in den 1970er und 1980er Jahren erbaut.
Das Ergebnis war die größte Plattensiedlung in Nordrhein-Westfalen, in das 1972 die ersten Bewohner einzogen; 1976 wurde eine Einkaufszeile fertiggestellt. Insgesamt wurden – anders als geplant – Wohnungen für 40.000 Personen gebaut. Auch viele der geplanten Bürobauten wurden nicht umgesetzt, so dass sich die geplante Infrastruktur bald als zu großzügig erwies und das Konzept von 'Leben und Arbeiten' nicht verwirklicht wurde. Durch die teilweise 20-stöckige Hochhausbebauung ist der Stadtteil dennoch durch eine extrem hohe Bevölkerungsdichte gekennzeichnet.
Zahlreiche bekannte Architekten wirkten mit verschiedenen Gebäuden an der Neuen Stadt mit. So gibt es in der RIPHAHN-Straße einen bemerkenswerten Komplex aus zehngeschossigem Hochhaus und einer Wohnstraße vom Pritzkerpreis-Träger Gottfried BÖHM, das Sozial-Kulturelle Zentrum von Hans SCHILLING am Pariser Platz und im benachbarten Seeberg eine frühe Wohnbebauung von Oswald Mathias UNGERS.
Die nördliche Fortsetzung des Gesamtprojekts, der Stadtteil Blumenberg, wurde ab den 1980er Jahren erbaut. Hier entstanden wieder zahlreiche Eigenheime, meist als Reihenhäuser. Um die einzelnen Teile dieser Trabantenstadt besser voneinander unterscheiden zu können, wurden die Straßen nach bestimmten Kriterien benannt: Straßen in Heimersdorf nach Bäumen, Straßen in Seeberg-Süd nach Blumen (z. B. Astern, Akelei), Straßen in Seeberg-Nord nach Personen aus der Geschichte Kölns (z. B. Karl Marx, Wilhelm Riphahn), Straßen in Chorweiler-Zentrum nach Städten im europäischen Ausland (z. B. Mailand, Oslo, Florenz), Straßen in Chorweiler-Nord nach Flüssen (z. B. Havel, Saale, Moldau, Unstrut), Straßen in Blumenberg nach Bergen (z. B. Langenberg, Geiersberg, Vogelsberg).
Da ein relativ großer Teil der Straßennamen geographische Begriffe bezeichnet, wurden die beiden vierspurigen Hauptzufahrtsstraßen nach den Geographen Gerhard MERCATOR und Matthäus MERIAN benannt.
Seit 1988 befindet sich der Hauptsitz des Bundesamtes für Verfassungsschutz in Chorweiler.
2015 hatte Chorweiler einen Migrantenanteil von 75 Prozent, jedes zweite Kind lebte in einer Familie, die Hartz IV bezieht.[2] Etwa 80 Prozent der Wohnungen in Chorweiler wurden 2015 vom Staat bezuschusst." (tetx. wikipedia, Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Chorweiler)
Nach einer historischen Einführung mit Archivaufnahmen folgen Portrait-Studien Einzelner und von Gruppen. Der Reiz des Buches liegt in der Typografie und der Direktheit der Aufnahmen und in der Beschreibung, wie Menschen in den Trabantensädte anderer europäischer Metropolen (u.a. in Moskau, Brüssel, Paris) leben, denn Chorweiler steht dafür exemplarisch..
Ein Teil der Portrait-Fotografien im Buch stammen von der Fotografin Carolin SCHÜTEN (*1957 in Krefeld), die Fotografie am Brooks Institute of Photography, Santa Barbara und am Art Center College of Design, Los Angeles studiert hat. Carolin Schüten arbeitet als freischaffende Fotografin und Künstlerin und lebt mit ihren beiden Söhnen in Köln.
Zu Chorweiler:
"Chorweiler ist ein Stadtteil im Norden von Köln etwa 10 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt; es gehört zum gleichnamigen Stadtbezirk Chorweiler.
(...) Das Zentrum von Chorweiler entstand in den 70er Jahren als neuer Stadtteil und typisches Beispiel der Städte- und Wohnungsbaupolitik dieser Epoche.
Die Idee einer Neuen Stadt des Architekten Fritz SCHUMACHER von 1922 wurde 1957 wieder aufgegriffen, um der Wohnungsnot der Nachkriegszeit zu begegnen und Wohnraum in der Nähe der Industriegebiete im Norden der Stadt zu schaffen. Auf engem Raum sollte eine eigene kleine Stadt für 100.000 Menschen entstehen, die Wohnen, Arbeiten, Handel, Freizeit und soziale Einrichtungen auf kurzen Wegen verbinden würde. Dazu gehörte in den ursprünglichen Planungen östlich von Chorweiler zunächst ein etwa 2–3 km breiter Grünstreifen für Freizeit, Erholung und Immissionsschutz und östlich von diesem entlang des Rheins eine Industrieschiene von Merkenich bis Worringen. Der Name entstand durch Zusammensetzung der Namen des Chorbuschs und des Stadtteils Weiler.
Eine Grundidee dieser Stadtplanung für die Neue Stadt war die Skyline: Im Süden wurde mit niedriger Bebauung – überwiegend ein- bis vierstöckig – begonnen, im Zentrum, dem eigentlichen Stadtteil Chorweiler, sollte es dann auf bis zu 30 Etagen ansteigen und im Norden langsam wieder herab. Der Bau dieser Neuen Stadt geschah demzufolge von Süden nach Norden und dauert bis heute an.
Die beiden südlichen Stadtteile, Heimersdorf und Seeberg, wurden in den 1960er Jahren fertiggestellt. Der zentrale Teil, die Bereiche Seeberg-Nord, Chorweiler und Chorweiler-Nord, wurden in den 1970er und 1980er Jahren erbaut.
Das Ergebnis war die größte Plattensiedlung in Nordrhein-Westfalen, in das 1972 die ersten Bewohner einzogen; 1976 wurde eine Einkaufszeile fertiggestellt. Insgesamt wurden – anders als geplant – Wohnungen für 40.000 Personen gebaut. Auch viele der geplanten Bürobauten wurden nicht umgesetzt, so dass sich die geplante Infrastruktur bald als zu großzügig erwies und das Konzept von 'Leben und Arbeiten' nicht verwirklicht wurde. Durch die teilweise 20-stöckige Hochhausbebauung ist der Stadtteil dennoch durch eine extrem hohe Bevölkerungsdichte gekennzeichnet.
Zahlreiche bekannte Architekten wirkten mit verschiedenen Gebäuden an der Neuen Stadt mit. So gibt es in der RIPHAHN-Straße einen bemerkenswerten Komplex aus zehngeschossigem Hochhaus und einer Wohnstraße vom Pritzkerpreis-Träger Gottfried BÖHM, das Sozial-Kulturelle Zentrum von Hans SCHILLING am Pariser Platz und im benachbarten Seeberg eine frühe Wohnbebauung von Oswald Mathias UNGERS.
Die nördliche Fortsetzung des Gesamtprojekts, der Stadtteil Blumenberg, wurde ab den 1980er Jahren erbaut. Hier entstanden wieder zahlreiche Eigenheime, meist als Reihenhäuser. Um die einzelnen Teile dieser Trabantenstadt besser voneinander unterscheiden zu können, wurden die Straßen nach bestimmten Kriterien benannt: Straßen in Heimersdorf nach Bäumen, Straßen in Seeberg-Süd nach Blumen (z. B. Astern, Akelei), Straßen in Seeberg-Nord nach Personen aus der Geschichte Kölns (z. B. Karl Marx, Wilhelm Riphahn), Straßen in Chorweiler-Zentrum nach Städten im europäischen Ausland (z. B. Mailand, Oslo, Florenz), Straßen in Chorweiler-Nord nach Flüssen (z. B. Havel, Saale, Moldau, Unstrut), Straßen in Blumenberg nach Bergen (z. B. Langenberg, Geiersberg, Vogelsberg).
Da ein relativ großer Teil der Straßennamen geographische Begriffe bezeichnet, wurden die beiden vierspurigen Hauptzufahrtsstraßen nach den Geographen Gerhard MERCATOR und Matthäus MERIAN benannt.
Seit 1988 befindet sich der Hauptsitz des Bundesamtes für Verfassungsschutz in Chorweiler.
2015 hatte Chorweiler einen Migrantenanteil von 75 Prozent, jedes zweite Kind lebte in einer Familie, die Hartz IV bezieht.[2] Etwa 80 Prozent der Wohnungen in Chorweiler wurden 2015 vom Staat bezuschusst." (tetx. wikipedia, Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Chorweiler)
- Hrsg./Autor(en)
- Chorweiler Stadtteilzeitung, Kröpelin
- Buchgestaltung
- Thomas HEBLER
- Format
- HC (no dust jacket, as issued), 30 x 21 x 1,5 cm., 101 pp., b/w ills., 990 gr., German text only