"Seit vielen Jahren bittet Oliver SIEBER junge Leute vor seine Kamera, deren Aufzug ganz im Zeichen der Dresscodes einer bestimmten jugendlichen Subkultur stehen, seien es Punks, Skins, Teds, Rockabillies, Wave Gothics, etc.
Manchmal sind sie extravagant gestylt, manchmal ist ihr Auftritt nur verhalten, manchmal sind es einfach nur einzelne Figuren, deren Erscheinung ihn interessiert.
Trotz ihrer engen Kadrierung und der Präzision der fotografischen Abbildung haben Oliver SIEBERs Porträts eine Form entwickelt, die seinen Modellen einen gewissen Freiraum lässt.
Scheinbar versunken in ihren Gedanken, den Blick in die Weite gerichtet, strahlen sie eine bestimmte Autonomie aus, ein 'Für-sich-sein' im kurzen Moment der Aufnahme.
Dieser Freiheit entspricht Oliver SIEBERs Organisationsweise der Bilder in der jüngsten Präsentation seiner Arbeit: In 'Imaginary Club' folgen die Figuren keiner typologischen Ordnung,
der Fotograf kombiniert vielmehr die farbigen Bildnisse verschiedener Serien mit S/W-Aufnahmen von Straßenszenen oder Konzerten und entwirft im Nebeneinander der verschiedenen Typen und ihrer Orte einen 'Imaginären Club',
eine Koexistenz unterschiedlicher Styles, die sich über die Differenz zum gesellschaftlichen Mainstream definieren.
Dass seine Porträts in Europa, in den USA oder in Japan entstanden sind, gibt eine Idee davon, wie sich die Schattengewächse der Subkulturen im globalisierten Underground des Pops fortpflanzen und verändern."
(© Florian Ebner, Leiter der photographischen Sammlung/Museum Folkwang, in: Ausstellungstext zur Ausstellung 'Katja Stuke und Oliver Sieber. Our house', Photomuseum Braunschweig)
- Format
- SC (no dust jacket, as issued), 21 x 27 cm., 422 pp., 431 ills., Ltd. to 500 copies