"Das von Lena Fritsch herausgegebene Kompendium zur Geschichte der Fotografie in Japan, 'Ravens and Red Lipstick' (dt.: Raben und Roter Lippenstift) ist mehr als eine bloße chronologische Aufzählung der im Band enthaltenen Fotografen wie Nobuyoshi ARAKI, Shigeio ANZAI, Yoko ASAKAI, Ken DOMON, Masahisa FUKASE, Naoya HATEKAYAMA, Tadehiko HAYASHI, HIROMIX, Takashi HOMMA, Eikoh HOSOE, Hiroki INOUE, Kou INOSE, Miyako ISHIUCHi, Izima KAORU, Keisuke KATANO, Kikuji KAWADA, Rinko KAWAUCHI, Ihei KIMURA, Kazuo KITAI, Kubota MAHO, Eiichi MATSUMOTO, Ryuji MIYAMOTO, Mariko MORI, Daido MORIYAMA, Yasumasa MORIMURA, Yurie NAGASHIMA, Masatoshi NAITO, Takuma NAKAHIRA, Ikko NARAHARA, Mika NINAGAWA, Hitoshi NOMURA, Sakiko NOMURA, Katsumi OMORI, Chino OTSUKA,Tokihiro SATO, Tomoko SAWADA, Toshio SHIBATA, Lieko SHIGA, Osamu SHIIHARA, Issei SUDA, Yutaka TAKANASHI, Ryudai TAKANI, TARONASU, Shomei TOMATSU, Rumando TOKYO, Hiromi TSUCHIDA, Kanji WAKAE, Shin YANAGISAWA, Yoshio WATANABE, Iwai YAMAWAKI, Miwa YANAGI, Daisuke YOKOTA, Tomoko YONEDA, Isshiki YOSHIKO, Kohei YOSHIYUKI, Chiba YUMIKO.
Viele dieser Fotografen hat Lena Fritsch selbst interviewt und auf die Weise den wirtschaftlichen, politischen, kulturellen, künstlerischen sowie persönlichen Background erhellt, vor dem die Fotografien entstanden sind.
Die einzelnen Kapitel des Titels bauen zeitlich aufeinander auf, ihre Überschriften - 'Post-War Trauma', The Image Generation', 'New Photographic Freedom', Girl's Photography' sowie 'Contemporary Photography' - geben schon vorab die Lesart des folgenden Textes wieder.
Abschließend folgt eine sechs-seitige Zeitleiste der Japanischen Fotografie ab 1852 sowie die biografischen Daten der interviewten Fotografen (Nobuyoshi ARAKI, Shigeo ANZAI, Yoko ASAKAI, Ken DOMON, Naoya HATEKAYAMA, Tadehiko HAYASHI, HIROMIX, Eikoh HOSOE, Miyako ISHIUCHi, Izima KAORU, Kawada KIKUJI, Rinko KAWAUCHI, Kazuo KITAI, Daido MORIYAMA, Yasumasa MORIMURA, Yurie NAGASHIMA, Mika NINAGAWA, Sakiko NOMURA, Katsumi OMORI, Tomoko SAWADA, Toshio SHIBATA, Lieko SHIGA, Issei SUDA, Takani RYUDAI, Zokyo RUMANDO, Hiromi TSUCHIDA, Tomoko YONEDA sowie Kohei YOSHIYUKI).
Fußnoten und eine ausführliche Liste der weiterführenden Literatur verdeutlichen sowohl den wissenschaftlichen Anspruch als auch das Interesse der Autorin, sich über das Buch hinausgehendes Interesse zu wecken.
Zur äußeren Gestaltung: zu dem als broschierte Ausgabe erschienenen Band gehört ein Schutzumschlag. Dieser dient wohl hauptsächlich der Verkaufsförderung, da die obere Hälfte von einem Halbprofil einer den Betrachter/möglichen Käufer anblickenden Frau (Foto: Akira SATO, 1960) geziert wird; die untere Hälfte jedoch ist einem japanischen Obi nachempfunden und verweist auf die typische Erscheinungsbild Japanischer Fotobände.
Vor einem lila-farbenem Hintergrund sind in Majuskeln von Haupt- (in rot, = Eyecatcher) und informativem Untertitel (in schwarz) wiedergegeben.
Mir persönlich gefällt der ganz in S/W gehaltene Einband selbst besser, da beide Titel gleichwertig (beide in weiß und gleich groß) sind.
Dank einer relativ kurzen Einführung fühlt man sich als Betrachter sofort in die Thematik integriert und bleibt auch noch dabei, wenn das erste Kapitel, 'Post-War Trauma', mit einer schwarzen Trennseite beginnt, auf die - wie bei der Einführung - eine in größerer Schrift (20 pt.) ein an Ideen reicher, Fragen an das nächste Kapitel aufwerfende Kurztext folgt; erst dann folgt der eigentliche informative Text. Dieses Prozedere wird in allen fünf Kapiteln streng durchgehalten.
Schon im zweiten Kapitel wird der Text um ein Element der intelligenten, zum Text passenden Buchgestaltung von Sarah BORIS reicher: es folgen - mit dem Inhalt korrespondierend - auf anderem Papier als dem übrigen Text gedruckte Interviews, beginnend mit Kikuji KAWADA sowie mit Eikoh HOSOE.
Wie Lena Fritsch im Text sbechreibt, ist die Epoche dieser Fotografen ('The Image Generation') von der Subjektiven Fotografie geprägt, die Autorin verweist auf die zeitgleiche Strömung in Deutschland, im Gegensatz zur Dokumentarfotografie und zum Fotojournalismus der vorangegangenen 'Post-War'-Periode'.
Die selbst geführten Interviews bereichern den ohne hin schon sehr lebendig, erfrischend und klar formulierten Text Fritschs um die persönlichen Motive vor dem jeweils geltenden politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten.
Das wird in den folgenden Kapiteln, die die 'Provoke'-Ära ('New Photographic Freedom') und später die Kraft der weiblichen Akteure ('Girl's Photography') sowie der aktuellen Fotografen (in 'Contemporary Japanese Photography') besonders deutlich.
Am Ende des reich bebilderten, sehr kurzweilig zu lesenden Buches ist der Leser nicht nur beseelt vom literarisch und grafisch vermittelten Inhalt, sondern auch auf dem neuesten Stand der Forschung zur Geschichte der Japanischen Fotografie.
Möglich, dass man nun auch derart infiziert ist, dass man sich den leider bereits vergriffenen Bänden über Japanische Fotobände von Vartanian & Kaneko ('Japanese Photobooks of the 1960s and '70s') sowie von Manfred Heiting ('The Japanese Photobook, 1912-1980') zuwendet.
Aktuell lieferbar ist das drei-bändige Set der 'Provoke'-Titel (als Wiederauflage) sowie einige sehr empfohlene Einzeltitel, die Sie teilweise auch hier im Cafe Lehmitz Photobooks-WebStore finden können." (© Richard G. SPORLEDER)
"Dieser umfangreiche Band stellt eine der ersten Übersichten über die Japanische Fotografie dar, die in englischer Sprache veröffentlicht worden sind.
Lena Fritsch verfolgt die umfangreiche Entwicklung der japanischen Fotografie in chronologischer folge, von der Strenge des Nachkriegsrealismus bis hin zum vielfältigen Erfindungsreichtum der Fotografie im heutigen Japan.
Eingeblendet sind faszinierende Originalinterviews mit einigen der einflussreichsten Fotografen jeder Epoche, u.a. Daido MORIYAMA.
Das Fotobuch-Kompendium 'Ravens and Red Lipstick' (dt.: Raben und Roter Lippenstift) bietet eine visuell gewagte Übersicht über die jüngste Geschichte der japanischen Fotografie.
Lena Fritsch umrahmt jede Wendung meisterhaft vor dem Hintergrund der ökonomischen, bildungspolitischen und künstlerischen Realitäten.
Sie zeigt den Konsumismus und die intensiven politischen Debatten des Japan der 1960er und 70er Jahre, die zum Beispiel den rauen Stil der 'Provoke' -Künstler prägten.
Lena Fritschs große Leistung ist es, Beobachtungen aus verschiedenen Disziplinen mit Einfallsreichtum und Klarheit in ihren Kommentar miteinfließen zu lassen.
Somit ist dieser umfassend illustrierte Band sowohl eine leicht zugängliche Einführung als auch eine aufschlussreiche Analyse der japanischen Fotografie seit 1945." (freie Übersetzung des Verlagstextes, © Thames & Hudson, 2018)
Viele dieser Fotografen hat Lena Fritsch selbst interviewt und auf die Weise den wirtschaftlichen, politischen, kulturellen, künstlerischen sowie persönlichen Background erhellt, vor dem die Fotografien entstanden sind.
Die einzelnen Kapitel des Titels bauen zeitlich aufeinander auf, ihre Überschriften - 'Post-War Trauma', The Image Generation', 'New Photographic Freedom', Girl's Photography' sowie 'Contemporary Photography' - geben schon vorab die Lesart des folgenden Textes wieder.
Abschließend folgt eine sechs-seitige Zeitleiste der Japanischen Fotografie ab 1852 sowie die biografischen Daten der interviewten Fotografen (Nobuyoshi ARAKI, Shigeo ANZAI, Yoko ASAKAI, Ken DOMON, Naoya HATEKAYAMA, Tadehiko HAYASHI, HIROMIX, Eikoh HOSOE, Miyako ISHIUCHi, Izima KAORU, Kawada KIKUJI, Rinko KAWAUCHI, Kazuo KITAI, Daido MORIYAMA, Yasumasa MORIMURA, Yurie NAGASHIMA, Mika NINAGAWA, Sakiko NOMURA, Katsumi OMORI, Tomoko SAWADA, Toshio SHIBATA, Lieko SHIGA, Issei SUDA, Takani RYUDAI, Zokyo RUMANDO, Hiromi TSUCHIDA, Tomoko YONEDA sowie Kohei YOSHIYUKI).
Fußnoten und eine ausführliche Liste der weiterführenden Literatur verdeutlichen sowohl den wissenschaftlichen Anspruch als auch das Interesse der Autorin, sich über das Buch hinausgehendes Interesse zu wecken.
Zur äußeren Gestaltung: zu dem als broschierte Ausgabe erschienenen Band gehört ein Schutzumschlag. Dieser dient wohl hauptsächlich der Verkaufsförderung, da die obere Hälfte von einem Halbprofil einer den Betrachter/möglichen Käufer anblickenden Frau (Foto: Akira SATO, 1960) geziert wird; die untere Hälfte jedoch ist einem japanischen Obi nachempfunden und verweist auf die typische Erscheinungsbild Japanischer Fotobände.
Vor einem lila-farbenem Hintergrund sind in Majuskeln von Haupt- (in rot, = Eyecatcher) und informativem Untertitel (in schwarz) wiedergegeben.
Mir persönlich gefällt der ganz in S/W gehaltene Einband selbst besser, da beide Titel gleichwertig (beide in weiß und gleich groß) sind.
Dank einer relativ kurzen Einführung fühlt man sich als Betrachter sofort in die Thematik integriert und bleibt auch noch dabei, wenn das erste Kapitel, 'Post-War Trauma', mit einer schwarzen Trennseite beginnt, auf die - wie bei der Einführung - eine in größerer Schrift (20 pt.) ein an Ideen reicher, Fragen an das nächste Kapitel aufwerfende Kurztext folgt; erst dann folgt der eigentliche informative Text. Dieses Prozedere wird in allen fünf Kapiteln streng durchgehalten.
Schon im zweiten Kapitel wird der Text um ein Element der intelligenten, zum Text passenden Buchgestaltung von Sarah BORIS reicher: es folgen - mit dem Inhalt korrespondierend - auf anderem Papier als dem übrigen Text gedruckte Interviews, beginnend mit Kikuji KAWADA sowie mit Eikoh HOSOE.
Wie Lena Fritsch im Text sbechreibt, ist die Epoche dieser Fotografen ('The Image Generation') von der Subjektiven Fotografie geprägt, die Autorin verweist auf die zeitgleiche Strömung in Deutschland, im Gegensatz zur Dokumentarfotografie und zum Fotojournalismus der vorangegangenen 'Post-War'-Periode'.
Die selbst geführten Interviews bereichern den ohne hin schon sehr lebendig, erfrischend und klar formulierten Text Fritschs um die persönlichen Motive vor dem jeweils geltenden politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten.
Das wird in den folgenden Kapiteln, die die 'Provoke'-Ära ('New Photographic Freedom') und später die Kraft der weiblichen Akteure ('Girl's Photography') sowie der aktuellen Fotografen (in 'Contemporary Japanese Photography') besonders deutlich.
Am Ende des reich bebilderten, sehr kurzweilig zu lesenden Buches ist der Leser nicht nur beseelt vom literarisch und grafisch vermittelten Inhalt, sondern auch auf dem neuesten Stand der Forschung zur Geschichte der Japanischen Fotografie.
Möglich, dass man nun auch derart infiziert ist, dass man sich den leider bereits vergriffenen Bänden über Japanische Fotobände von Vartanian & Kaneko ('Japanese Photobooks of the 1960s and '70s') sowie von Manfred Heiting ('The Japanese Photobook, 1912-1980') zuwendet.
Aktuell lieferbar ist das drei-bändige Set der 'Provoke'-Titel (als Wiederauflage) sowie einige sehr empfohlene Einzeltitel, die Sie teilweise auch hier im Cafe Lehmitz Photobooks-WebStore finden können." (© Richard G. SPORLEDER)
"Dieser umfangreiche Band stellt eine der ersten Übersichten über die Japanische Fotografie dar, die in englischer Sprache veröffentlicht worden sind.
Lena Fritsch verfolgt die umfangreiche Entwicklung der japanischen Fotografie in chronologischer folge, von der Strenge des Nachkriegsrealismus bis hin zum vielfältigen Erfindungsreichtum der Fotografie im heutigen Japan.
Eingeblendet sind faszinierende Originalinterviews mit einigen der einflussreichsten Fotografen jeder Epoche, u.a. Daido MORIYAMA.
Das Fotobuch-Kompendium 'Ravens and Red Lipstick' (dt.: Raben und Roter Lippenstift) bietet eine visuell gewagte Übersicht über die jüngste Geschichte der japanischen Fotografie.
Lena Fritsch umrahmt jede Wendung meisterhaft vor dem Hintergrund der ökonomischen, bildungspolitischen und künstlerischen Realitäten.
Sie zeigt den Konsumismus und die intensiven politischen Debatten des Japan der 1960er und 70er Jahre, die zum Beispiel den rauen Stil der 'Provoke' -Künstler prägten.
Lena Fritschs große Leistung ist es, Beobachtungen aus verschiedenen Disziplinen mit Einfallsreichtum und Klarheit in ihren Kommentar miteinfließen zu lassen.
Somit ist dieser umfassend illustrierte Band sowohl eine leicht zugängliche Einführung als auch eine aufschlussreiche Analyse der japanischen Fotografie seit 1945." (freie Übersetzung des Verlagstextes, © Thames & Hudson, 2018)
- Buchgestaltung
- Sarah BORIS
- Format
- Pb. with dust jacket, 24,5 x 29,5 x 2,5 cm. (10 x 11,5 x 1 in.), 288 pp., 218 b/w & color ills., 1,600 gr., text language: English