Über den schwedischen Fotografen Christer STRÖMHOLM (1918-2002)
Christer STRÖMHOLM nahm 1937 ein Studium an der Kunstschule des Malers Woldemar Winkler auf. Nach einem Zerwürfnis mit diesem zog er nach Paris und unternahm von dort aus Reisen nach Italien sowie in das vom Bürgerkrieg erschütterte Spanien. Im Herbst 1938 kehrte er nach Schweden zurück, um weiter Malerei zu studieren. 1939–1940 nahm er auf sowjetischer Seite am sowjetisch-finnischen Winterkrieg teil. 1940–1945 kämpfte er in einer Gruppe schwedischer Widerstandskämpfer in Norwegen gegen die deutsche Besatzungsmacht. Nach dem Krieg erarbeitete er sich die Fotografie als seine künstlerische Ausdrucksform. 1946–1956 studierte er an der Académie des Beaux Arts in Paris, verbunden mit Aufenthalten in Italien. Für ein brasilianisches Magazin erstellte er Fotoreportagen und Porträts von bekannten Personen aus Kunst und Kultur. Von 1949 bis 1954 war er Mitglied der von Otto STEINERT geführten Gruppe 'fotoform', mit der er unter dem Namen Christer Christian an Ausstellungen teilnahm. Bekannt wurde insbesondere die Ausstellung 'Subjektive Fotografie' 1951 in Saarbrücken. Zudem unterrichtete er Fotografische Gestaltung an einer Erwachsenenbildungsstätte, gemeinsam mit Tor-Ivan ODULF entwickelte er daraus die Schule 'Fotoskolan'.1956–1964 entstand seine Fotoserie von Transsexuellen an der Place Blanche in Paris. In jener Zeit festigte er seine Photographischen Prinzipien: 'Available light' – 'Exposure moment' – 'Personal responsibility'. Christer STRÖMHOLM verstarb am 11. Januar 2002 nach langer Krankheit in Stockholm. Sein letztes Buch, 'I befintligt ljus – ett fotografisk testamente' (In vorhandenem Licht – Ein fotografisches Testament) blieb unvollendet.
Fotobücher von sowie mit Arbeiten von Christer STRÖMHOLM
- 'Till minnet av mig själv' (1965); 'Poste Restante' (1967, 2016); 'Christer Strömholm' (1978); 'Vännerna från Place Blance' (1983); 'Picture Show No. 1' (1986); 'Christer Strömholm' (1986); 'Fotografias 1930-1990' (1990); 'Konstten att vara där' (1991); 'Indicier / Indications' (1996, zusammen mit Arbeiten von Anders PETERSEN und Kenneth GUSTAVSSON); '101 Kloka Ord' (1997); 'L´Ensoleillement de Solitde' (1998); 'Burkkänslan. Om surrealism' (1999); 'Christer Strömholm. La Caixa' (2001); 'Fotoskolan' (2003); '102 Kloka Ord' (2005); 'On Verra Bien' (2002); 'Arbus, Model, Strömholm' (2005, zusammen mit Arbeiten von Diane ARBUS und Lisette MODEL); In Memory of Himself' (2006); 'In the Face of History. European Photographers in the Twentieth Century (2006, zusammen mit Arbeiten von Kate BUSH, Eugene ATGET, Gilberte BRASSAI, Roman VISHNIAC, Josef SUDEK, Sune JONSSON, Robert DOISNEAU, Anders PETERSEN sowie von Boris MIKHAILOV); 'Photo Poche' (2006); 'Enfant Terribles' (2007); 'Les Amies de Place Blanche' (2011, 2013); 'Post Scriptum' (2012); 'Resa i svartvitt' (2013, mit Lasse Söderberg); 'Les nuits de Place Blanche' (2015); 'Giacometti à la fenêtre' (2019); 'Hasselblad Award. Celebrating Photography' (2020); 'Porträtt i Paris' (2022); 'Christer Strömholm' (2024);
Auszeichnungen
1993: Ernennung zum Professor für Fotografie durch das schwedische Kulturministerium;
1998: Hasselblad Foundation Award 1997;