Statement des französischen Magnum-Fotografen, Gilles PERESS
"Du bist verdammt, wenn du dich erinnerst - verdammt, die Bilder deiner Väter wieder zu erleben, nachzustellen; du bist verdammt, wenn du es nicht tust - verdammt, ihre Heuchelei zu wiederholen. Hier beginnt der Fluch der Geschichte, eine Krankheit, die vielleicht gar nicht mehr so persönlich ist. Es ist vielleicht doch eine sehr europäische Krankheit, die zweischneidig ist: Du bist verdammt, wenn du dich erinnerst - verdammt, die Bilder deiner Väter wiederzuerleben, wiederzugeben; du bist verdammt, wenn du es nicht tust - verdammt, ihre Heuchelei zu wiederholen." (frei übersetzt, © Gilles PERESS)
Hintergrundinformationen
"Gilles PERESS legt Zeugnis ab von der Brutalität und Verwüstung des Balkankonflikts der 1990er Jahre. 'Farewell to Bosnia' umfasst einen Zeitraum von fast sechs Monaten im Jahr 1993 und konzentriert sich hauptsächlich auf die Gebiete von Tuzla, Zentralbosnien, Mostar und Sarajevo. Die Arbeit wurde von Francois Hers initiiert, der mit Gilles PERESS' laufendem Projekt über die wieder aufkommenden Muster von Hass und Diskriminierung in Europa - Hate Thy Brother - vertraut war und der aufgrund seiner Kontakte in Bosnien die Dringlichkeit einer visuellen Dokumentation der Geschehnisse auf dem Balkan spürte. Gilles PERESS wollte ein illustriertes Kontinuum des Erlebens und der Existenz bieten, und da er nur einen kleinen Zeitraum zur Verfügung hatte, konnte er nicht alles erklären, was in Bosnien geschah; weder die historischen Verwicklungen des Zusammenbruchs, noch das Gewicht des Blutes, das die Region durchtränkte.
Inhalt
In gewissem Sinne ist 'Farewell to Bosnia' also eine Rohaufnahme, ein 'Non-Edit', und die direkte Präsentation der Bilder - ganze Dörfer in Trümmern, Flüchtlinge auf der Flucht, freigelegte Massengräber - trifft den Betrachter mit einer Wucht, die sowohl leise verstörend als auch gewaltsam brutal ist. Niemand kann dieses Buch verlassen, ohne von dem Gesehenen bewegt zu sein." (frei übersetzt, © Agentur Magnum)