Statement des Autors, José Ángel Navejas
"Die Strecke zwischen Tijuana und San Diego ist lang. Sehr lang. Und sie ist ebenso tückisch wie schön. Es ist unwahrscheinlich, dass jemand, der sie jemals überquert hat, sie jemals vergisst. Die wüstenartige Landschaft schnitzt sich gleichermaßen in Körper und Seele." (frei übersetzt, © José Ángel Navejas)
Hintergrundinformation
"Zwischen 1983 und 1987 nahm Ken LIGHT an der Grenze zwischen Kalifornien und Mexiko seine Hasselblad-Kamera sowie den Blitz und begeltete mitten in der Nacht US-Grenzschutzbeamte, während diese die Otay Mesa auf der Suche nach 'illegalen Außerirdischen' kämmten. Er war dabei, als sie festgenommen wurden - sowohl von den Behörden als auch vom Blitz des Fotografen. Die daraus resultierenden S/W-Aufnahmen sind krasse, spontane Fahndungsfotos in der Wüste, die in einem Moment extremer Verletzlichkeit aufgenommen wurden, als die Hoffnung der Verzweiflung Platz machte und Migranten in ein grausames Versteckspiel verwickelt waren. Die Fotografien von Ken LIGHT und José Ángel Navejas' überzeugende Memoiren aus erster Hand, die sowohl auf Englisch als auch auf Spanisch präsentiert werden, zeugen vom erschütternden nächtlichen Grenzübergang derer, die verzweifelt nach einer Chance auf ein besseres Leben suchen. Einen Tag nachdem Navejas die US-Grenze von Mexiko aus überquert hatte, wurde er gefasst und zurück auf die Straßen von Tijuana deportiert. Davon unbeeindruckt kroch er durch einen Tunnel zurück nach San Diego, wo er für immer in die USA einreiste.
Inhalt
Mit durchdringenden Worten und mit Blitzlichtern, die gegen die Dunkelheit der Nacht gefangen sind, unterstreichen die S/W-Aufnahmen des amerikanische Fotografen Ken LIGHT die Unmittelbarkeit von 'Midnight La Frontera' sowie den Kampf und Trotz derer, die tagelang und wochenlang auf der Suche nach dem 'amerikanischen Traum' die gefährliche Wanderung unternehmen." (freie übersetzt, © TBW, 2020)