Über den ukrainischen Fotografen, Boris MIKHAILOV (*1938 in Charkow)

Boris MIKHAILOV zählt zu der ersten Generation der Charkiwer Schule der Fotografie. Zunächst schloss er 1962 an der TU Charkow ein Studium zum Elektroingenieur ab, war dann bei den Charkower Verkehrsbetrieben tätig sowie von 1963 bis 1968 im Raketenbau. Nebenbei erstellte er erste autodidaktische Filme und Fotos. Nachdem der KGB seine Aktfotos von seiner Frau gefunden hatte, verlor er wegen des Vorwurfs der Pornografie seine Anstellung. Er fand eine neue Stelle als Ingenieur und begann, sich in seiner Freizeit intensiver mit Fotografie zu beschäftigen. Bevor seine Fotografien großformatig ausgestellt wurden, stellte er sie in Büchern zusammen. Bis 1990 durften seine Arbeiten in der Sowjetunion nicht öffentlich ausgestellt werden. International bekannt wurde er nach dem Zerfall der Sowjetunion durch seine Ende der 1990er Jahre aufgenommenen Bilder von Obdachlosen. 1994 kam er durch ein Artist-in-Residence program in den amerikanischen Bundesstaat New York, und 1996 - ebenfalls mit einem Stipendium - erstmals nach Deutschland. Es folgten weitere deutsche Stipendien (1996/1997). Inzwischen gilt er als einer der angesehensten Künstler der ehemaligen Sowjetunion. Boris MIKHAILOV lebt mit seiner Frau Vita in Charkow und Berlin.

Fotobücher von und über das Werk von Boris MIKHAILOV

'Boris Michaijlov' (1995); 'Wenn ich ein Deutscher wäre…' (1995); 'Am Boden. Die Dämmerung' (1996); 'Unvollendete Dissertation' (1998); 'Case History' (1999); 'The Hasselblad Award 2000' (2000); 'Salt Lake' (2002); 'Eine Retrospektive' (2003); 'Look at me I look at water' (2004); 'Crimean snobism' (2006); 'Suzi et cetera' (2006); 'Yesterday's Sandwich' (2007, 2009); 'Maquette Braunschweig' (2010); 'Tea Coffee Cappuccino' (2010); 'Time is out of joint' (2010); ' The Wedding' (2010); 'Krymskaja Fotomanija' (2013); 'Bücher, Books' (2013); 'Kaiserring 2015' (2015); 'I am not I' (2016); 'Suzi et Cetera. Part 2' (2019); 'Serie von Vier / Series of Four' (2019); 'Temptation of Life' (2019); 'Viscidity' (2020); 'Path of Freedom, #1 & #2' (2022, zusammen mit Arbeiten weiterer ukrainischer Fotograf*innen); 'Boris Mikhailov. 1965-2022. From Blaue Horse till now day' (2022)

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Überblendungen menschlicher Körper in der karstigen Küstenlandschaft der Krimhalbinsel. Die Protagonisten wurden der Zeitgeschichte & Gegenwart entnommen. In Auflösung und Formfindung reproduziert MIKHAILOV die Geschichte der fotografischen Bildproduktion
398,00 € *
Für 'I've Been Here Once Before' wählte der Filmemacher David Teboul aus einer Dokumentation über Boris MIKHAILOV Filmstills aus, die den Mittelteil des Buches füllen. Raffiniert arrangiert, erzeugen die Einzelmotive den Eindruck eines filmischen Ablaufs.
ab 19,80 € Gewicht 0.7 kg
HC with dust jacket, 21 x 27,5 x 2,5 cm., 176 pp., 60 coloir & 35 duotone b/w ills., bilingual text: English / German
68,00 € * Gewicht 1.1 kg
In der Sowjetzeit fragten ukrainische Kellner 'Tee oder Kaffee?'. Die Ergänzung ist Ausdruck der ökonomischen Veränderungen, die MIKHAILOV am Beispiel seiner Heimatstadt Kharkov untersucht. Haben sich die Heilsversprechen der 'Orangen Revolution' erfüllt?
0,00 € *
Pb. with American dust jacket, 24 x 28 cm., 184 pp., 94 color & 27 b/w ills., trilingual text: English, German, Russian Available Artist: Beat Schweizer Editor: Kanton Bern, WERK-BUCH / ŒUVRE D’ARTISTE Texts: Tanja Achlomova, Mischa Danov, Urs Mannhart,
39,00 € *
HC with dust jacket, 29 x 25 cm., 144 pp., b/w ills., text language: English
ab 28,00 € Gewicht 0.8 kg
'The Wedding' von Boris MIKHAILOV enthält Bilder einer simulierten Hochzeit zwischen zwei Obdachlosen, inmitten ihrer eigenen Umgebung. Das Buch ist in der Nachahmung eines traditionellen Hochzeitsalbums gebunden, mit Kunstleder & goldgeprägtem Schriftzug
ab 148,00 € Gewicht 0.5 kg
Pb. (no dust jacket, as issued), 22,5 x 156 cm., 204 pp., 101 color ills., text language: English
0,00 € *
Der Fotoband 'Architektur der Obdachlosigkeit', zeigt Arbeiten von Boris MIKHAILOV, Ulrike MYRZIK/Manfred JARISCH, Dayanita SINGH, Wolfgang TILLMANS, John VINK sowie Wolfgang BELLWINKEL und welche künstlerischen Positionen sie zu diesem Thema einnehmen.
0,00 € *
MIKHAILOVs Chronik der krassen Realität eines historischen Übergangs sowie ein bewegendes Kunstwerk, das eine kühne, radikal offene Perspektive auf den menschlichen Körper bietet. 'Case History' stellt das Leben in all seinen Widersprüchen & Extremen dar.
0,00 € *


Preise und Auszeichnungen

  • 1996: Coutts Contemporary Art Foundation Award, Zürich
    1997: Albert Renger-Patzsch-Preis der Stiftung Dietrich Oppenberg
    2000: The Hasselblad Award in Photography, Göteborg, Sweden
    2001: Citibank Photography Prize
    2000: Foto-Buchpreis der Krazna-Krausz-Stiftung, London (Kraszna-Krausz Book Award) für 'Case History'
    2003: General Satellite corporation art prize, (Beitrag über die Entwicklung der zeitgenössischen Kunst in Moskau)
    2012: Spectrum - Internationaler Preis für Fotografie der Stiftung Niedersachsen
    2015: Goslarer Kaiserring
    2021: Taras-Schewtschenko-Preis

Einzelausstellungen (eine Auswahl)

    • 1990: 'The Missing Picture, Alternative Zeitgenössische Fotografie aus der Sowjetunion', List Visual Arts Center, MIT, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge & Union Bank Collection, Helsinki; 'Boris Mikhailov: Arles - Paris 1989', Signalhallen, Armémuseum, Stockholm; Museum of Contemporary Art, Tel Aviv
      1992: 'Werke von 1970 bis 1991', Forum Stadtpark, Graz1993: 'Salt Lake', Galerie in der Brotfabrik, Berlin
      1994: 'Dämmerung', Brotfabrik Berlin & Foto Festival Rotterdam
      1996: Kunsthalle Zürich; 'A Retrospective', Soros Center of Contemporary Art, Kiev
      1997: 'Photomania', DAAD Galerie, Berlin; 'Crimean Grafomania', Brotfabrik, Berlin
      1998: Stedelijk Museum, Amsterdam; 'Les Misérables', Sprengel Museum Hannover; 'Nobuyoshi Araki & Boris Mikhailov', Galerie Satani, Tokyo
      1999: 'Case History', DAAD Galerie, Berlin; Scalo Galerie, Zürich
      2000: Saatchi Gallery, London
      2001: 'Case History and Heiner Müller Project', Haus der Kulturen der Welt, Berlin
      2003: 'Private Freuden, lastende Langeweile, öffentlicher Zerfall', Fotomuseum Winterthur
      2004: Kunsthalle Villa Kobe, Halle (Saale); Institute of Contemporary Art, Boston
      2005: Centre de la Photographie, Geneve, Frankreich; 'Look at me, I look at water'; Foam Photography Museum, Amsterdam
      2007: 'Schau auf mich, ich schau aufs Wasser, oder Perversion der Ruhe', Sprengel Museum Hannover; Barbara Gross Galerie, München; Rat Hole Gallery, Tokyo
      2011: 'Case History', Museum of Modern Art, New York
      2012: 'Time is out of joint. Fotografien 1966 - 2011', Berlinische Galerie, Berlin
      2013: 'Spectrum' Internationaler Preis für Fotografie der Stiftung Niedersachsen: 'Die Bücher 1968-2012', Sprengel Museum Hannover
      2015 'Boris Mikhailov. Ukraine', Camera, Centro Italiano per la Fotografia, Turin; 'Kaiserringträger der Stadt Goslar 2015', Mönchshaus Museum Goslar; 'Profiles and...', Barbara Gross
      Galerie, München; 'io non sono io', Museo Madre, Neapel
      2019: 'Boris Mikhailov', c/o Berlin, Berlin, Deutschland