Persönliche Erklärung des japanischen Fotografen Kikuji KAWADA
"Ich wurde zu Beginn der Showa-Ära geboren. Während meiner Kindheit gab es einen großen Krieg, dann lebte ich in der Zeit des Wiederaufbaus und des Wachstums, und jetzt nähere ich mich langsam dem Lebensabend. Durch diese Fotografien ist die Kosmologie eine Illusion des Firmaments, die gleichzeitig die Realität einer Ära und die Kosmologie eines sich verändernden Herzens beinhaltet." (Kikuji KAWADA)
Hintergrundinformation, Inhalt
"Die Astrologie, einst eine gelehrte Tradition, verbindet astronomische Phänomene mit Ereignissen in der menschlichen Welt. Die letzte Kosmologie" offenbart die Beschäftigung von Kikuji KAWADA mit dem Kosmos und seine flüchtige Empathie für den aussterbenden Brauch der Wahrsagerei. Inspiriert von den apokalyptischen Himmelslandschaften des Malers Emil Nolde, fotografierte Kawada anormale und katastrophale Wetterbedingungen - Stürme, die sich windende Wolkenmuster bilden, elektrische Stürme oder Regen, der auf Glas schlägt.
Der zwischen 1980 und 2000 entstandene Band 'The Last Cosmology / Rasuto kosumoroji' von Kikuji KAWADA wurde erstmals in den 1980er Jahren in Teilen veröffentlicht. Das Werk ist Teil der ‘The Catastrophe Trilogy’, einer Chronik, die die Dramen des Himmels mit dem Ende zweier historischer Epochen auf der Erde verknüpft: der Showa-Ära in Japan, die mit dem Tod des Kaisers 1989 endet, und dem Ende des 20. KAWADA sagt: "Ich stelle mir die Ära und mich selbst als eine Katastrophe vor, die ineinander übergeht... Ich möchte die Tiefen eines vielfarbigen Herzens ausspähen, das wie ein Karman-Wirbel ist." (© Mack Books, 2015)
Rezeption
"Der Fotoband 'Die letzte Kosmologie / Rasuto kosumoroji' von Kikuji KAWADA ist eine unbeholfene Reise durch die kleinen Lichter des Himmels. Der Mensch blickt nur selten nach oben, es sei denn, es liegt eine echte Ehrfurcht vor der Inspiration oder eine verzweifelte Verzweiflung vor, die die Fehlbarkeit unserer Sterblichkeit beiseite schiebt. Es ist mutig, den Himmel um Antworten anzuflehen, wenn alles unter unseren Füßen auf einen Zusammenbruch hindeutet. Das Buch ist in gewisser Weise eine essenzielle Untersuchung dessen, was es bedeutet, mit Fragen nach dem Ursprung und den Gedanken zu leben, und es wirft die Frage auf, wo wir uns in diesem baufälligen Rahmen hier auf der Erde einordnen. In gewisser Weise fühlt sich das Buch ungewollt kalt und distanziert an, aber mir ist klar, dass dies eine sehr persönliche Reise ist und dass sich seine Fragen vielleicht von meinen eigenen unterscheiden. Es gibt spektakuläre Bilder von himmlischen Ozeanen, die spielerisch zwischen Bildern von terra incognita, Maschinenspuren, zusammengebrochenen Lebensräumen und Bildern, die in eine durchdringende Dunkelheit gehüllt sind, eingefügt sind. Die Dinge fühlen sich gleichzeitig heimisch und doch erkennbar an.
Hier gibt es eine Verfolgung in Richtung eines imaginären Abgrunds. Es ist so etwas wie ein langsamer Zug, der an die Gleise gebunden ist. Das ist die Verfolgung, die ich gewählt habe, wenn ich über sie als Ganzes nachdenke. Der Fotograf zeigt eine wahre Vision des Chaos, das uns umgibt. Es ist eine außergewöhnliche Veröffentlichung, die mich dazu bringt, nach einer höheren Wahrheit in meinem sehr kleinen Leben zu suchen." (© Brad Feuerhelm, in: 'A Retinal Burn in Search of Answers from the Ecliptic and Permeating Darkness', American Suburb X, 20. März 2015)
Über den japanischen Fotografen Kikuji KAWADA (*1933)
Fotobücher von sowie mit Werken von Kikuji KAWADA
- Format
- Pb. (no dust jacket, as issued), 24 x 32 x 2 cm., 86 pp., 67 tritone b/w plates, text language: English