Hintergrund Information
"We Have No Place to Be: 1980-1982" (Liverpool, London, Nürnberg, Westberlin, New York und Tokio) liegt jetzt in einer neu bearbeiteten und erweiterten Ausgabe vor. Das Fotobuch "We Have No Place to Be" (ursprünglich 1982 bei Soshisha erschienen) war der Startschuss für Joji HASHIGUCHIs 40-jährige Karriere und gilt neben seinem ersten Fotobuch "Shisen" (dt. "Der Blick"), das 1981 mit dem 18. Taiyo-Preis ausgezeichnet wurde, nach wie vor als eines der bahnbrechenden Frühwerke des Fotografen.
Inhalt
Diese von Joji HASHIGUCHI selbst betreute und redigierte Omnibusausgabe umfasst 139 Schwarz-Weiß-Fotografien, darunter mehr als 30 bisher unveröffentlichte Bilder. Im Duoton mit matter Oberfläche gedruckt, bietet "We Have No Place to Be: 1980-1982" auf 256 Seiten ein viszerales Fenster zurück in die hochaktuelle Welt. Während sich die Gesellschaft in einem steilen Aufschwung befand, floh eine Generation vertriebener Jugendlicher aus ihren Häusern und Schulen und suchte Zuflucht auf der Straße. Diese Flucht war nicht nur eine Flucht, sondern ein wahrer Kampf gegen den erdrückenden Rahmen eines zunehmend präskriptiven Lebens. Anfang der 1980er Jahre ging auch Joji HASHIGUCHI mit einer Kamera bewaffnet auf die Straßen Tokios und begann, diese jungen Landsleute in seinem Erstlingswerk Shisen zu dokumentieren. Es dauerte nicht lange, bis HASHIGUCHI selbst die Flucht ergriff - die Straßen Tokios waren eine Startbahn für eine größere Welt, die außerhalb Japans winkte. Joji HASHIGUCHI erinnerte sich an lange Highschool-Nächte, in denen er den "Beatles" zuhörte, und landete zunächst auf den Straßen von Liverpool und London. Nachdem er 1978 Christiane F.s sensationelle Autobiografie "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" kennen gelernt hatte, machte er sich auf den Weg von England nach Westdeutschland und reiste durch Nürnberg und West-Berlin. Als angehender Beatnik streifte er noch weiter nach Westen und kam schließlich in New York an.
Während seiner Reise durch diese fünf Städte versuchte er, jede einzelne durch die Jugendlichen, die ihre Straßen bevölkerten, darzustellen. Durch seine Linse begegnen wir einem Amerika, das durch den Vietnamkrieg erschöpft ist. England unter Thatcher, gefangen in steigender Arbeitslosigkeit und wirtschaftlicher Flaute. West-Berlin, an der Frontlinie des Kalten Krieges. Japan, das das Gerüst seiner nun labyrinthischen bürokratischen Gesellschaft errichtet. Fast vier Jahrzehnte später fordert Joji HASHIGUCHI in seinem Fotobuch "We Have No Place to Be: 1980-1982" den heutigen Betrachter auf, das, was wir geworden und verloren haben, neu zu betrachten. Die Komplexität der Jugend ist in den Annalen der Fotogeschichte ein fesselndes Thema. Fotografen wie Danny LYON, Karlheinz WEINBERGER, Bruce DAVIDSON, Larry CLARK, Nan GOLDIN und Joseph SZABO schufen Meisterwerke mit ihren Untersuchungen der Subkulturen abtrünniger Biker, Straßenbanden und rebellischer Jugendlicher, die sich an der dramatischen Schwelle zum Erwachsenwerden befinden. In ähnlicher Weise haben Fotografen wie William KLEIN und Ed VAN DER ELSKEN unverwechselbare Straßenfotos geschaffen, die in den 1950er und 60er Jahren in den Metropolen der Welt aufgenommen wurden. (Anmerkung des Herausgebers, © Session Press, 2020)
Über den japanischen Fotografen, Joji HASHIGUCHI (*1940)
Fotobücher von Joji HASHIGUCHI
- Hrsg./Autor(en)
- Yoshitomo Nara, Mika Kobayashi
- Buchgestaltung
- Kumiko OTSUKA
- Format
- Re-edit, pb. 21 x 29 cm. (8.26 x 11.41 in.), 256 pp., 139 b/w ills., text language: English