GROEBLI, René - Das Auge der Liebe

Hintergrundinformation, Inhalt

Der schweizer Fotograf René GROEBLI machte die Aufnahmen für das Buch 'Das Auge der Liebe' während seiner verspätete Hochzeitsreise mit seiner Frau Rita in Frankreich. Spärlich möblierte Hotelzimmer, Spiegel, Betten, Fensterblicke, Wein und Zigaretten – und seine Frau.
Die Serie 'Das 'Auge der Liebe' entstand in einer bewegten Zeit. Noch waren ihm die grausamen Erlebnisse des Suez-Krieges in Erinnerung, den er als Fotoreporter dokumentieren musste, als ihn ein Auftrag der Chemischen Industrie in Basel in eine völlig neue Auftragswelt entführte. Und dann sollte 1953 die Hochzeitsreise mit Rita nachgeholt werden, in Paris und nach Süd-Frankreich. Ihr schwebte eine Bildserie über die morbiden Hotelzimmer vor – teurere konnten sie sich nicht leisten -, doch er blickte durch den Sucher in eine andere Richtung und bannte seine Gefühle und Emotionen zu Rita auf Filmmaterial. Und so entstand eine Liebesgeschichte, sein 'Liebesgedicht an seine Frau Rita'. (Birgit Filzmaier)
"Intensiver, prickelnder, verführerischer, intimer als 'Das Auge der Liebe' kann eine Bildgeschichte nicht sein. Die ganze Wucht des Mysteriums, das wir Liebe nennen – die Sehnsucht, das Verlangen, die Körperlichkeit, die Erfüllung, der Schmerz – ist hier verdichtet in einer grandiosen Sequenz, die Moment, Tag oder Ewigkeit sein kann.
Die anfängliche Kritik ist längst vergessen, das Werk hat überdauert. Für alle Liebenden, Sehnsüchtigen, Suchenden, Verzweifelten." (© Hannes WANDERER)
Der vierzig Seiten sowie vierundzwanzig Schwarz-weiß-Aufnahmen umfassende Bildband im Querformat war das Ergebnis. Er erzählt eine Geschichte, die sich in einer Nacht hätte zutragen können und Assoziationen auslöst. In Europa jedoch wurde 'Das Auge der Liebe' kein Erfolg: Die Bilder waren ja nicht einmal scharf! Und sie zeigten Rita in einer Art und Weise, die von der Gesellschaft vor 60 Jahren nicht gebilligt wurde. In Amerika jedoch erkannte der Direktor des Museum of Modern Art in New Yrok, Edward STEICHEN, deren Bedeutung sowie die Ausdrucksweise von René GROEBLI und kaufte die ganze Bildreihe für seine Sammlung. Das Büchlein verkaufte sich im modernen Amerika auch deutlich besser.

Über den schweizer Fotografen, René GROEBLI (*1927 in Zürich)

Fotobücher von und über das Werk von René GROEBLI