Über den amerikanischen Fotografen, Edward WESTON (1886-1958)

Edward Henry WESTON war einer der bedeutendsten amerikanischen Fotografen des 20. Jahrhunderts und Mitbegründer der Gruppe f/64. Schon zu Lebenszeiten galt er als Meister und Klassiker der künstlerischen Schwarzweiß-Fotografie. Die meisten Werke schuf er mit einer 8 × 10-Zoll-Plattenkamera. Da er mit seinen Fotografien erfolgreich war, wurden schon 1903 Bilder des jungen Fotografen am Art Institute of Chicago ausgestellt. Drei Jahre später zog er nach Kalifornien, wo er sich als Porträtfotograf selbständig machte. Das Jahr 1922 war für ihn eine Phase des Umbruchs: Er wandte sich vom marktüblichen Piktorialismus ab und wurde zum Verfechter des Realismus und der 'straight photography'. Der Stilwandel schlug sich in einer Abwendung von der 'konventionellen' Kunstfotografie, gepaart mit einer Hinwendung zur konträren Strömung, der 'Neuen Sachlichkeit', nieder. Seit 1927 widmete sich Edward WESTON vermehrt der Aktfotografie. Zudem hielt er Landschaften, Natur- und Pflanzendetails in großer Schärfentiefe, außerordentlichem Detailreichtum und feinen Hell-Dunkel-Abstufungen fest. Susan Sontag schrieb dazu: "Die Paprikaschoten, die Weston in den Jahren 1929 und 1930 fotografierte, sind auf eine Weise sinnlich, wie es seine weiblichen Akte kaum sind. Sowohl die Akte als auch die Paprikaschoten wurden um des Formenspiels willen fotografiert […] die scheinbar neutrale Form wirkt plötzlich erotisch; der Nachdruck der Tastbarkeit ist verstärkt." Im Jahr 1948 erkrankte Edward WESTON an Parkinson und konnte bald schon nicht mehr fotografieren. Seine letzten Aufnahmen machte er an der wilden Küste von Point Lobos.

Fotobücher von und über das Werk von Edward WESTON (eine Auswahl)

'The Flame of Recognition' (1971, 1982, 1993); 'Fifty Years' (1973); 'The Daybooks of Edward Weston' (1973, 1990, 1996); 'Nudes' (1977, 2005); 'California and The West' (1978); 'His Life and Photographs' (1979); 'Edward Weston' (1981); 'California Landscapes' (1984); 'Supreme Instants' (1986); 'Color Photography' (1986); 'Edward, Cole und Kim Weston' (1989, 1999); 'Through Their Own Eyes: The Personal Portfolios of Edward Weston and Ansel Adams' (1991); 'Group f.64: Edward Weston, Ansel Adams, Imogen Cunningham, and the Community of Artists Who Revolutionized American Photography (1992, 2014); 'Forms of Passion' (1995); 'Portraits' (1996); 'Defining Modernism. Group f.64' (2002); 'The Mexico Years' (2004, zusammen mit Arbeiten von Tina MODOTTI); 'Life Work' (2005); 'The Form of Nude' (2005); 'Book of Nudes' (2007, 2008); '125 Photographs' (2008); 'Antologia fotografica' (2010); 'Artful Lives' (2011); 'He, She. It' (2013, zusammen mit Arbeiten von Harry CALLAHAN); 'Portrait of the Young Man as an Artist'; (2017); 'The Early Years' (2018); 'Edward Weston' (2020)

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Edward WESTON führte ein Tagebuch, in dem er seinen Kampf um das Verständnis von sich selbst, der Gesellschaft und seiner Kunst festhielt. Die 'Daybooks of Edward Weston' liegen in zwei Bänden vor: jeweils für seine Zeit in Mexiko und in Kalifornien.
98,00 € Gewicht 1.6 kg
'Portrait of the Young Man as an Artist' untersucht früheste Werke von Edward WESTON, um die Entwicklungslinie aufzuzeigen zu seinen bekannteren reifen Werken. Ein Formalist, der alle Mittel nutzte, um gleichzeitig Themen darzustellen und zu abstrahieren.
ab 25,00 € Gewicht 1.5 kg
Die vergriffene Neuauflage der 1965 erschienenen Monografie 'The Flame of Recognition' über den amerikanischen Fotografen Edward WESTON enthält einen Querschnitt seines Schaffens mit Porträts & Naturaufnahmen sowie Texten aus seinen Tagebüchern & Briefen.
32,00 € Gewicht 0.4 kg
Im Band 'Hinter der Kamera' porträtiert Juliet Hacking 38 der wichtigsten Persönlichkeiten der Fotogeschichte. Indem sie Zusammenhänge herausarbeitet, geben die Porträts einen Überblick über die großen Innovationen, Trends & Entwicklungen der Fotografie.
24,80 € * Gewicht 1.3 kg
'Brett Weston: Master Photographer', bietet einen umfassenden Überblick über Fotografie und Leben von Brett WESTON. Es behandelt sechs Jahrzehnte seines Schaffens (1925-1986), eingeleitet jeweils von einem Essay renommierter Autoren wie Beaumont Newhall.
168,00 € * Gewicht 2.5 kg
Der Band 'He, She, It' enhält Fotos von Harry CALLAHAN und Edward WESTON zur Beziehung von Körper & Natur und von Fotografie & Zuneigung: Im Gegensatz zur erotischen Fotografie, die das Begehren stimulieren soll, finden wir hier bildgewordenes Begehren.
48,00 € Gewicht 1 kg
Von der Erfindung der Camera obscura bis zur Geburt der digitalen Fotografie konzentriert sich Florian Heine in der Geschichte der Fortschritte der Fotografie auf Künstler, Werke sowie Momente, die die Entwicklung dieser Genres entscheidend geprägt haben.
9,95 € * Gewicht 0.8 kg
Die Jahre in Mexico (1923-28)

Von 1923-1928 hielt er sich in Mexiko-Stadt auf, wo er Manuel ÁLVAREZ-BRAVO kennen lernte. Er sympathisierte mit der mexikanischen Revolution und bereiste das Land zusammen mit Tina MODOTTI, die sowohl sein Kompagnon als auch sein Modell sowie seine Geliebte war.

Gruppe f/64

Nach einigen Ausstellungen seiner Arbeiten in New York initiierte Edward WESTON 1932 die Gründung der Gruppe 'f/64' zusammen mit den Fotografenkollegen Ansel ADAMS, Willard VAN DYKE, Imogen CUNNINGHAM und anderen. Der Begriff f/64, der der Gruppe dem Namen gab, bezieht sich auf die praktisch kleinstmögliche Blendenöffnung einer Großformatkamera, die die größtmögliche Schärfentiefe garantiert und einem Foto vom Vordergrund bis zum Hintergrund durchgehende Schärfe verleiht. Blende 64 zu benutzen, ist damit die Konsequenz der Leitlinien der 'straight photography' und die logische Antwort auf die damals vorherrschenden Piktorialisten, die sich an der Malerei orientierten und bei denen Schärfe verpönt war. Gemäß dem Manifest ihrer Gruppe '... sind die Mitglieder der Gruppe f/64 davon überzeugt, dass Fotografie als Kunstform sich in eine Richtung entwickeln muss, die nur durch die Gegebenheiten und Beschränkungen des fotografischen Mediums bestimmt wird, und dass die Fotografie immer unabhängig von ideologischen Konventionen einer Kunst und einer Ästhetik bleiben muss; denn das sind Überbleibsel einer Epoche und Kultur, wie sie vor der Entstehung der Fotografie existierten.'