Über die US-amerikanische Fotografin, Lisette MODEL (1901-1983)

Lisette MODELwurde in Wien als Elise Amelie Felicie Stern geboren. Zunächst studiert sie ab 1920 bei Arnold Schönberg in Wien, wendet sich jedoch 1933 von der Musik ab, widmet sich der Fotografie und heiratet den Maler Evsa Model. 1934 produziert sie in Nizza eine ironische Bilderserie über die reiche Urlauber an der Promenade des Anglais, die 1935 mit einem sozialkritischen Kommentar in der kommunistisch gelenkten Zeitschrift Regards veröffentlicht wird und ihr zum Durchbruch in der Straßenfotografie verhilft. 1937 wird sie Schülerin bei der surrealistischen Fotografin Florence HENRI, emigriert jedoch schon 1938 mit ihrem Mann in die USA. Dort lernt sie u.a. Alexei BRODOWITSCH, den Art Director von Harper’s Bazaar, kennen sowie die Fotograf:innen Ansel ADAMS und Berenice ABBOTT. In New York fotografiert sie in Hotels, Bars und Nachtlokalen der Lower East Side und Badende in Coney Island. Während der McCarthy-Ära datiert sie ihre Fotoserie über die Promenade des Anglais auf 1937 um, um das FBI abzulenken. Zu den Porträts bekannter Persönlichkeiten kommt 1952 eine Fotoserie über Jazzgrößen (Louis Armstrong, Ella Fitzgerald) hinzu (vgl.: 'Chargesheimer fotografiert Jazz' & 'Ed van der ELSKEN - Jazz'). Zudem unterrichtet sie seit 1949 Fotografie an der California School of Fine Arts (seit 1961: San Francisco Art Institute) und ab 1951 bis zu ihrem Tod an der New School for Social Research in New York. Zu ihren bekanntesten Schüler:innen zählen Diane ARBUS, Bruce WEBER, Larry FINK und Shelly RUSTEN. Lisette MODEL stirbt 1983 in einem New Yorker Krankenhaus.

Fotobücher von und über das Werk von Lisette MODEL (eine Auswahl)

'Lisette Model. An Aperture Monograph' (1979, 2007); 'Retrospectiva 1937-1970' (1988);  'Photographien 1933-1983' (1992); 'Kunsthaus Wien: Lisette Model' (2000); 'Phaidon 55' (2001); 'Lisette Model' (2002); 'Mapfre: Lisette Model' (2009); 'Shooting Off My Mouth. Spitting Into the Mirror. Lisette Model - A Narrative Autobiography' (2009); 'A Performance in Photography' (2012); 'Henri – Model – Arbus: Menschenbilder' (2014); 'The Camera is Cruel' (2018, zus. mit Arbeiten von Diane ARBUS und Nan GOLDIN): 'Frauen sehen Frauen: Eine Bildgeschichte der Frauen-Photographie von Julia Margaret-Cameron bis Inez van Lamsweerde' (2020); 'Modern Look: Photography and the American Magazine' (2020, zus. mit Arbeiten von Richard AVEDON, Lillian BASSMAN, Herbert BAYER, Robert FRANK, Gordon PARKS, Irving PENN, Cipe PINELES sowie Paul STRAND); 'Street Life' (2021)

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Die Anthologie enthält 160 Bilder von 90 Fotografinnen, die die Frage beantworten, ob es den 'weiblichen Blick' in der Photographie gibt. Beispiele aus vier großen Themenbereichen: soziale Wirklichkeit, Familie, weiblicher Körper sowie virtuelle Realität.
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Eine Einführung in das Werk von Lisette MODEL, einer der bedeutendsten Fotografinnen des 20. Jhts - neu aufgelegt im Originalformat. Mit 50 ihrer besten Aufnahmen: Müßiggänger in Südfrankreich sowie traurige, lustige, oft exzentrische Bewohner New Yorks.
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Die in 'Fotografien 1934-1960' enthaltenen Aufnahmen sind der Karikatur näher verwandt sind als der Reportage. Lisette MODEL hat Ikonen der Fotografie geschaffen, die Generationen des Fachs - Larry FINK, Diane ARBUS sowie Nan GOLDIN - beeinflusst haben.
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'Shooting Off My Mouth. Spitting Into The Mirror' ist eine unkonventionelle Biografie zum Werk von Lisette MODEL (1901-1983), indem die Autorin Eugenia Parry meta-fiktive Monologe mit der Künstlerin und uns so eine Neu-Interpretation der Arbeit anbietet.
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Ausstellungen

Bereits 1940 wurden Fotografien von Lisette MODEL im Rahmen einer Gruppenausstellung im Museum of Modern Art gezeigt, Es folgten weitere Einzelausstellungen 1941, 1943 sowie 1946 in der Galerie der Photo League in New York, im Art Institute of Chicago und dem Museum The Californian Palace of the Legion of Honor in San Francisco. Seit ihrem Tod werden ihre Arbeiten regelmäßig einzeln sowie thematisch mit Fotografien anderer Fotograf:innen ausgestellt.