Über den US-amerikanischen Fotografen, Gordon PARKS (1912-2006)
“Ich sah, dass die Kamera eine Waffe gegen Armut, gegen Rassismus, gegen alle Arten von sozialem Unrecht sein kann." (frei übersetzt, © Gordon PARKS, 1999)
Gordon Roger Alexander Buchanan PARKS fand als erster afroamerikanischer Fotograf & Filmregisseur landesweite Beachtung in den USA. Sein Hauptmotiv war die Dokumentation sozialen Unrechts. Zunächst lebte er selbst in großer Armut von wechselnden Jobs. Mit seiner ersten, 1938 im Pfandhaus erworbenen Kamera entwickelte er sich neben seinen Brotberufen schnell zu einem freischaffenden Reportage-Fotografen, danach machte er sich in Chicago als Porträtfotograf selbständig. Ab 1941 erstellte er für die regierungseigene Farm Security Administration (FSA) sozial-dokumentarische Fotoreportagen über den städtischen Alltag der Afro-Amerikaner. Im Zweiten Weltkrieg wurde er durch Fürsprache des FSA-Direktors Roy Stryker Kriegsfotograf, ab 1944 arbeitete er vier Jahre lang für die 'Vogue'. 1948 glückte ihm eine Übernahme als fester Mitarbeiter für das damals führende Fotomagazin 'Life'. Bis 1972 arbeitete er dort und dokumentierte Armut & Rassendiskriminierung in den USA und der Welt. Er lernte die bekanntesten Protagonisten der Bürgerrechtsbewegung kennen und beteiligte sich auch aktiv daran. Mit dem Detektiv John Shaft in dem Blaxploitation-Film 'Shaft' schuf er 1971 den ersten afro-amerikanischen Kinohelden. Gordon PARKS verstarb im März 2006 in New York im Alter von 93 Jahren.
Fotobücher von Gordon PARKS
- 'A Harlem Family' (2012); 'Collected Works' (2012, 2017 als 'Study Edition'); 'The Making of an Argument' (2012); 'Segregation Story' (2015, 2017); 'Back to Ford Scott' (2015); 'I AM YOU' (2016); 'Invisible Man' (2016, 2017); 'The Flavio Story' (2018); 'The New Tide' (2018); 'Muhammad Ali' (2019); 'The Atmosphere of Crime' (2020, 2021); 'Pittsburgh Grease Plant 1944/46' (2022); 'American Gothic' (2024)
Ausstellungen in Deutschland
In Deutschland wurden die Arbeiten von Gordon PARKS selten und in großen Abständen gezeigt, obwohl auf der photokina 1966 die Ausstellung der Time Life Gallery mit den Fotoreportagen, die er für Life gemacht hatte, eine der meist besprochenen Ausstellungen war. Erst auf der documenta 6 und der photokina 1980 wurden wieder einzelne Bilder von ihm gezeigt. 1989/90 wurde eine Ausstellung mit Werken aus 40 Jahren in 12 deutschen Museen gezeigt. C/O Berlin widmete Parks 2016 die umfangreiche Ausstellung 'Gordon Parks. I am you. Selected Works 1942–1978'.