Über die Fotografin Candida HÖFER (*1944 in Eberswalde)
Candida HÖFER absolvierte von 1963 bis 1964 im Fotostudio SCHMÖLZ-HUTH in Köln ein Volontariat und studierte ianschließend bis 1968 künstlerische Fotografie bei Arno JANSEN an den Kölner Werkschulen. 1973 nahm sie ein weiteres Studium bei Ole John in der Filmklasse an der Kunstakademie Düsseldorf au, wo sie von 1976 an Schülerin von Bernd BECHER wurde. 1982 schloss sie ihr Studium ab. Neben Andreas GURSKY, Thomas SRTUTH, Thomas RUFF, Axel HÜTTE zählt sie zu jener Gruppe von BECHER-Schülern, die zur internationalen fotografischen Avantgarde der Gegenwart gehören. Von 1997 bis 2000 hatte sie eine Professur für Fotografie an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe inne. Candida HÖFER lebt in Köln.
Fotobücher von sowie mit Arbeiten von Candida HÖFER
- 'Innenraum' (1984); 'Aus der Distanz' (1991, zusammen mit Arbeiten von Bernd und Hilla BECHER, Andreas GURSKY, Axel HÜTTE, Thomas RUFF, Thomas STRUTH sowie von Petra WUNDERLICH); 'Zoologische Gärten' (1996); 'Photographie' (1998); 'Orte Jahre' (1999); 'Leseräume' (1999); 'Ansicht - Aussicht - Einsicht' (2000, zus.m.Arb. von Andreas GURSKY, Axel HÜTTE, Thomas RUFF, sowie von Thomas STRUTH); 'Zwölf' (2001); 'Hamburg' (2002); 'Zwischen Schönheit und Sachlichkeit' (2002, zus.m.Arb.v. Boris BECKER, Andreas GURSKY, Axel HÜTTE, Thomas RUFF, sowie v. Thomas STRUTH); 'Berlin. Wilhelmstrasse 44' (2003); 'Monograph' (2003); 'In ethnographischen Sammlungen' (2004); 'Bibliotheken' (2005, 2009, 2019, 2024); 'Louvre' (2006); 'Opéra de Paris' (2006); 'Weimar' (2007); 'In Portugal' (2007); 'Bologna Series' (2008); 'Napoli' (2009); 'Some Versailles and Paris Spaces' (2009); 'Projects: Done' (2009); 'Die Düsseldorfer Photoschule' (2009, 2017); 'Philadelphia' (2010); 'Der Rote Bulli. Stephen Shore und die Neue Düsseldorfer Fotografie' (2010); 'Affinitäten' (2012); 'Düsseldorf' (2013); Around 1979' (2014); 'Silent Spaces' (2015); 'Memory: Hermitage, St Petersburg' (2015); 'Silent Spaces' (2015); 'In Mexiko' (2016); 'Libraries. The Return' (2020); 'Editions' (2020); 'Kunsthistorisches Institut Bonn' (2020); 'Belgisches Haus' (2021); 'Raum und Bild' (2022); 'Liechtenstein' (2023);
mehr zum Werk von Candida HÖFER
Zu Beginn ihrer künstlerischen Arbeit fotografierte Candida HÖFER Menschen. So erstellte sie eine Dokumentation über türkische Migranten in Deutschland. Bekannt wurde sie allerdings mit den Fotografien von Innenräumen, mit denen sie schon in den 1980er-Jahren begann. Sie schuf umfangreiche Serien zu öffentlichen Räumen wie Bibliotheken, Hörsälen, Konzert- und Sporthallen, Cafés, Museen aber auch Zoologischen Gärten und anderen Innenräumen. Bezeichnend für diese Aufnahmen ist die Abwesenheit der Menschen. Sie erscheinen hier nur als abwesend, sind sie doch in der Realität der abgelichteten Räume kennzeichnend für deren Funktion. Die dokumentierten Räume erhalten in ihren Farbfotografien eine ganz eigene Präsenz, die über die funktionale Bedeutung der Räume hinausgeht. Im Unterschied zu ihren Lehrern Bernd und Hilla BECHER, auch anders als Andreas GURSKY und Thomas STRUTH, benutzte sie zunächst keine Großbildkamera, in aktuellen Arbeiten jedoch schon. 2002 nahm sie an der Documenta11 in Kassel teil und vertrat neben Martin Kippenberger Deutschland auf der 50. Biennale in Venedig 2003. Seit 2010 ist sie Mitglied der Klasse der Künste in der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Candida HÖFER lebt und arbeitet in Köln.
Preise und Ehrungen
- 1987: ars-viva-Preis des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft;
2007: Kunstpreis Finkenwerder;
2015: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse;
2015: Cologne-Fine-Art-Preis 2015;
2024: Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste;
Ausstellungen
Einzelausstellungen
- 1982: Museum Folkwang, Essen;
1984: Rheinisches Landesmuseum Bonn;
1992: Hagener Kunstverein, Hagen sowie Städtische Galerie Haus Seel, Siegen;
1993: Hamburger Kunsthalle; Leonhardi-Museum, Dresden sowie Kunsthalle Bern;
1994: Castello di Rivoli, Turin sowie; Neuer Aachener Kunstverein;
1995: Galerie Sonnabend, New York;
1998: Kunstverein Recklinghausen;
1999: Kunsthalle Basel, Schweiz;
2000: Palacio del Embarcadero, Santander, Spanien, Kupferstichkabinett Dresden sowie Kunsthalle Nürnberg;
2001: Musée des Beaux-Arts et de la Dentelle, Calais, Frankreich sowie Kunsthalle in Emden
2002: Kaiser-Wilhelm-Museum, Krefeld, Documenta11, Kassel sowie Altonaer Museum, Hamburg
2004: Kunsthalle Kiel;
2005: Norton Museum of Art, West Palm Beach, USA sowie Kestnergesellschaft, Hannover;
2007: Neues Museum Weimar;
2008: Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM), Karlsruhe;
2009: Museum Morsbroich, Leverkusen;
2010: MARCO Museo de Arte Contemporánea de Vigo, Spanien;
2012: Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste sowie Haus der Wissenschaften Düsseldorf;
2013: 'Frühwerk', Galerie Zander, Köln;
2020: 'Libraries: The Return', Neue Galerie Gladbeck;
Gruppenausstellung
- 2010: 'Ruhrblicke', Zeche Zollverein, Essen;
2011: 'Kunsthalle Darmstadt macht Schule', Kunsthalle Darmstadt;
2017: 'Fotografien werden Bilder. Die Becher-Klasse', Städel Museum, Frankfurt am Main;