Hintergrundinformation
"Der hauptsächlich durch seine publizistische Tätigkeit bekannte Roh hat aus der Zeit zwischen 1922 bis 1933 ein fotografisches Œuvre hinterlassen, das es zu entdecken gilt. Wichtige künstlerische Strömungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts spiegeln sich in den Aufnahmen wider - seien es surrealistische Fotomontagen und Überblendungen oder ungewohnte Perspektiven wie in der konstruktivistisch geprägten Fotografie. Während der 20er Jahre begann Franz ROH als Kunstkritiker zu arbeiten und zeigte dabei sein Interesse für Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Mitte der 1920er Jahre begann Roh aus Stichen des 19. Jahrhunderts Collagen zu fertigen, die eine Nähe zu Arbeiten von Max Ernst aufweisen, zu dem er seit 1926 einen regen Briefkontakt hielt. Ebenso stand Franz ROH in enger Verbindung mit Künstlern wie Willi Baumeister, Georg Grosz, Jan TSCHICHOLD, László MOHOLY-NAGY und Kurt Schwitters.
Angeregt durch die Lektüre von MOHOLY-NAGYs Buch 'Malerei, Fotografie, Film' (München 1925, Wiederauflage: Reimer 2000) begann er selbst zu fotografieren. Dabei experimentierte er mit diversen Fototechniken wie dem Fotogramm, der Überblendung, der Doppelbelichtung sowie der Negativkopie. Ab 1929 veröffentlichte Franz ROH zahlreiche Publikationen zum Thema Fotografie. Er etablierte sich damit als ein früher Förderer dieses noch jungen Mediums. Die Machtergreifung der NSDAP 1933 und seine monatelange Internierung in Dachau zwangen Roh in eine Art Exil im eigenen Land. Erst 1945, nach Ende des Krieges, kann ROH seine Tätigkeit in der Lehre und als Kunstkritiker wieder aufnehmen. Er schreibt für die Münchner Neue Zeitung, wird 1951 zum Präsidenten der Deutschen Abteilung der AICA (Association Internationale des Critiques d’Art) ernannt und 1954 Mitglied des PEN-Clubs. Im Gegensatz zu seinen Schriften ist das fotografische Werk von Franz ROH weitgehend unbekannt geblieben." (Verlagstext)
Inhalt
Der klein-formatige Katalog zur Ausstellung 'foto-auge' in den Hamburger Deichtorhallen (11. Oktober 2002 - 12. Januar 2003) beinhaltet neben der Einführung des damaligen Direktors der Deichtorhallen, Felix Zdenek auch einen 5-seitigen Text von Sabina Mlodzianowski, sowie eine dem Ausstellungskatalog 'Franz Roh - teórico y fotógrafo' des IVAM Instituit Valencià d'Art Modern entnommene und ins Deutsche übersetzte Biografie von 1997 und Details zu den 28 im Katalog gezeigten Abbildungen.
Über den Fotografen, Franz ROH (1890-1965)
Fotobücher von und über Franz ROH
'foto-auge' (Katalogband, 2002)
- Hrsg./Autor(en)
- Felix Zdenek, Deichtorhallen Hamburg (ed.)
- Format
- Broschierte Ausgabe (ohne Schutzunschlag, wie erschienen), 17 x 23 x 0,5 cm., 37 S., 30 S/W-Abbb., deutsch-sprachig - GERMAN TEXT ONLY!