MIDDEL, Cristina de - The Afronauts

Persönliches Statement der Fotografin Cristina de MIDDEL

"Die Geschichte ist amüsant, aber nur auf den ersten Blick, denn sie baut darauf, dass keiner daran glaubt, dass Afrika je den Mond erreichen wird." (© Cristina DE MIDDEL, in: Der Blick)

Hintergrundinformation, Inhalt

Wir schreiben das Jahr 1964. Das Weltraum-Wettrüsten zwischen den USA und der Sowjetunion ist im vollen Gange, als Edward Makuka Nkoloso aus Zambia beschliesst, ins Rennen einzusteigen. Der Grundschullehrer lancierte 1964 eigenhändig ein Space-Programm. Innerhalb eines Jahres wollte er den ersten Afrikaner auf den Mond schicken. Nur ein paar wenige Optimisten unterstützten das ambitiöse Projekt. Zur Vorbereitung auf den Flug ins All steckte Nkoloso seine Astronauten in Öl-Fässer und ließ sie den Hang runterrollen. Eine Schaukel – auf dem Höhepunkt des Schwunges abgeschnitten – simulierte die Schwerelosigkeit.Aber: die zambianische Regierung beschäftigte sich nie ernsthaft mit Nkolosos Aktivitäten. Und auch die UNO wollte die von Nkoloso geforderten 7 Mio. Dollar nicht zahlen. Außerdem war eine der angehenden Astronautinnen schwanger geworden. So starb das Weltraumprojekt einen leisen Tod.
Rund fünfzig Jahre später holt die spanische Fotografin Cristina de MIDDEL die Geschichte von Nkoloso wieder ans Licht für eine fiktive Dokumentation über seine realen Bemühungen.

Zusatzinformation

Der Fotoband 'Afronauts' von Cristina de MIDDEL erschien bislang in insgesamt drei Aufflagen, die jedoch alle vergriffen sind.

Über die spanische Magnum-Fotografin Cristina de MIDDEL (*1975)

Fotobücher von Cristina de MIDDEL