Über Fotograf:innen aus Dänemark

Die Fotografie in Dänemark hat sich von einer starken Beteiligung und einem starken Interesse an den Anfängen der Kunst im Jahr 1839 zum Erfolg einer beträchtlichen Anzahl von Dänen in der heutigen Welt der Fotografie entwickelt.

Die Pioniere Mads Alstrup und Georg Emil Hansen haben in der letzten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Weg für einen schnell wachsenden Beruf geebnet, während sowohl Künstler- als auch Pressefotografen international anerkannte Beiträge geleistet haben.Obwohl Dänemark die Fotografie als Kunstform nur langsam akzeptierte, sind dänische Fotografen zunehmend aktiv und nehmen an wichtigen Ausstellungen auf der ganzen Welt teil.

Zu den erfolgreichsten zeitgenössischen Fotografen Dänemarks zählen Jacob Aue SOBOL, der für Porträts seiner grönländischen Freundin Sabine Anerkennung fand, und Per Bak Jensen, der der modernen Landschaftsfotografie eine neue Perspektive einbrachte. Auch die Pressefotografie hat unter Jan GRARUP und Claus Bjørn Larsen gediehen, die in den letzten 20 Jahren über Kriege und Konflikte von globaler Bedeutung berichtet haben.

Dass es noch viele weitere dänische Fotograf:innen gibt, die zudem noch interessante Fotobücher veröffentlicht haben, soll diese Kategorie zeigen und Ihnen Fotograf:innen und Publikationen näher bringen, sowohl in der Presse- und Dokumentarfotografie wie auch in der Kunst

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Für diesen wirklich kleinen S/W-Fotoband, 'Now I wanna be your dog', exhumierte der Fotograf Morten ANDERSEN seine Porträts von seinem französischen Freund Antoine D'AGATA während ihrer gemeinsamen Studienzeit am ICP in New York Anfang der 1990er Jahre.
0,00 € Gewicht 0.1 kg
97 S/W-Aufnahmen aus demselben fotografischen Negativ. Ein Fotobuch über den ältesten lebenden Organismus, der dem Menschen bekannt ist, sowie ein Buch über die Instabilität des fotografischen Bildes und die Verflechtung von Zeit, Realität & Wahrnehmung.
78,00 € Gewicht 0.5 kg
Dieses Buch ist das Ergebnis einer Faszination für Nils R. Finsens Experimente zur Heilung durch unsichtbare Lichtstrahlen an der Peripherie des elektromagnetischen Spektrums und deren offensichtliche Ähnlichkeiten mit den Grundelementen der Fotografie.
49,00 €
Linen bound HC (no dust jacket, as issued), 22 x 28,5 x 2,5 cm., 192 pp., 90 color ills. + 72 b/w ills., text language: English
65,00 € *
Im Fotoband 'Unprofessional' erkundet Matilde RASMUSSEN ihre Zeit als Profi-Model in Asien und hinterfragt Machtstrukturen sowie Schönheitsideale. Es ist ein spielerisches und vernichtendes Buch zwischen Dokumentation & Fiktion, Performance & realem Leben
48,00 € *
Der vergriffene Fotoband 'Bag Saga Blok' des dänischen Fotografen Krass CLEMENT stellt ein über fünf Jahrzehnte währendes Stadtviertelporträt rund um ein altes Filmtheater in Kopenhagen dar - mit einer beeindruckenden Bandbreite an fotografischen Stilen.
ab 298,00 € Gewicht 1.9 kg
Im vergriffenen Fotoband 'Wrong' blickt Asger CARLSEN auf eine Parallel-Existenz und bietet eine eindringliche und beunruhigende Perspektive auf das Alltägliche. Absurdität und Verzerrung stellen eine satirische Travestie der fotografischen Kultur dar.
198,00 € * Gewicht 0.4 kg
HC (no dust jacket, as issued), 21 x 26 x 3,5 cm., 348 pp., 700 color ills., Danish / English
40,00 € *
Der schon lange vergriffene Band 'Paris Carnet de Recherche' von Krass CLEMENT zeigt dessen ganz persönliche Sicht auf die französische Hauptstadt in den 1960er und 70er Jahren - in großartigen, eine melancholische Stimmung hervorrufenden S/W-Aufnahmen.
ab 298,00 € Gewicht 1.7 kg
100 Fotograf*Innen aus 30 Ländern, u.a.: ABBAS, BALLEN, O.BECKER, BREUKEL, CORBIJN, GILL, HALPERN, HIDO, HORNSTRA, JOHANSSON, KENNA, DE KEYZER, KLEIN, LINDBERGH, McCURRY,NARAHASHI, MORIYAMA, PETERSEN, SALGADO, SAMMALLAHTI, SOBOL, SOTH, STEINMETZ, M.WOLF
32,00 € *


Presse- und Dokumentarfotografie

Die dänische Union Press Photographers behauptet, die weltweit erste nationale Organisation für Zeitungsfotografen zu sein. Sie wurde 1912 in Kopenhagen von sechs Pressefotografen gegründet und hat heute über 800 Mitglieder.

Einer der frühesten und erfolgreichsten Pressefotografen war der dänisch-amerikanische Jacob RIIS (1849–1914), der sich in den USA für soziale Reformen einsetzte.Im Wesentlichen ein Journalist, nahm er die Fotografie erst auf, nachdem er nach Amerika ausgewandert war. Mit seine Blitzlicht konnte er Innenszenen der New Yorker Slums dokumentieren und so zur Implementierung von 'Modellwohnungen' beitragen. Er gilt heute als Pionier der Fotografie.

Später nahmen Fotografen wie Jesper Høm, Gregers Nielsen und andere das in Frankreich ansässige internationale Fotobüro Magnum zum Vorbild und gründeten Delta Photos, eine Gruppe zur Unterstützung der journalistischen Fotografie. Zu der 1972wieder aufgelösten Organisation gehörten u.a. Morten BO, Henrik SAXGREN sowie Viggo Rivad und Krass CLEMENT, letztere entschieden sich dafür, Freiberufler zu werden.

In den 1970er Jahren verbrachte Jacob HOLDT (* 1947) einige Jahre in den USA, wo er Szenen von sozial Benachteiligten im ganzen Land fotografierte. In seinem Buch 'American Pictures' (1977), einem weltweiten Erfolg, kontrastierte er diese mit Fotografien der amerikanischen Elite, in der Hoffnung, eine Grundlage für soziale Reformen zu schaffen.

Heute sind dänische Pressefotografen besonders aktiv: insbesondere Jan GRARUP hat in den letzten 20 Jahren über Kriege und Konflikte rund um den Globus berichtet und im In- und Ausland renommierte Auszeichnungen erhalten. Claus Bjørn Larsen, der auch als Kriegsfotograf tätig ist, wurde 1999 für seine Arbeit im Kosovo mit dem Preis für das Weltpressefoto des Jahres ausgezeichnet.

Die Dokumentarfotografie florierte auch außerhalb der Presse. Zum Beispiel dokumentierte Jette Bang (1914–1964) Grönland und die Grönländern. Ab 1936 machte sie über 12.000 Schwarzweißfotos des Landes und seiner Bewohner, die zeigten, wie nah die Menschen an der Natur lebten.

Kunstfotografie

Mit dem Aufkommen fotografischer Gesellschaften wie Danske Kamera Piktorialister in den 1930er Jahren stieg der Druck von Aktivisten wie H. B. J. Cramer, die Fotografie als Kunstform anerkennen zu lassen. Diese Bewegung setzte sich bis in die 1970er Jahre fort. Als Gegenbewegung zur Bildsprache erreichte die Neue Sachlichkeit der 1920er Jahre Dänemark nur langsam bis 1948 Keld HELMER-PETERSEN seine abstrakten Farbstudien im Fotobuch '122 Farbfotografien' veröffentlichte.

Zeitgenössische Fotografie aus Dänemark

Künstler wie Richard Winther, Stig Brøgger, Jytte Rex, Peter Brandes und Ane Mette Ruge habenden wachsenden Status der Fotografie als Kunstform erkanntund aktiv zu ihrer Entwicklung beigetragen. Im digitalen Bereich haben jüngere Künstler wie Lisa Rosenmeier klassische Kunst- und Fototechniken mit digitalisierten Ausdrucksformen kombiniert.

Einige der bekanntesten zeitgenössischen Fotografen Dänemarks sind
  • Rigmor Mydtskov (1925–2010), dänische Hoffotografin, die erkannte, dass Menschen in solchen Positionen dazu neigen, sich wie maskiert zu verhalten.
    Per Bak Jensen (*1949) versucht als Pionier der modernen Landschaftsfotografie, Zeitlosigkeit oder 'das Sein von Orten' in seiner Arbeit einzufangen. Seine Themen sind ungewöhnlich: ein Feld aus Maisstoppeln, Disteln oder Zweigen, die im Schnee liegen.
    Krass CLEMENT (*1946) schloss sein Studium als Filmregisseur ab, wandte sich jedoch bald der Standfotografie zu und veröffentlichte bereits 1978 sein erstes Fotobuch, 'Skygger af øjeblikke' (Schatten des Augenblicks). Seitdem ist er ein aktiver Dokumentarfotograf.
    Kirsten Klein (*1945) studierte Porträt- und Museumsfotografie, bevor sie sich auf Landschaften spezialisierte.Ihre Schwarzweißfotografien verwenden häufig ältere Techniken wie Cyanotypie- und Platin-Druck.
    Asger CARLSEN (*1973) hat mit den in seinem Buch 'Wrong' vorgestellten geschickt behandelten Schwarz-Weiß-Bildern beachtliche Erfolge erzielt. Alltagsszenen werden plötzlich zu Darstellungen einer surrealen alternativen Realität, die an Halluzinationen grenzt.
    Astrid KRUSE JENSEN (*1975) hat sich auf Nachtaufnahmen spezialisiert, die die Zone zwischen Realität und Vorstellungskraft hervorrufen. Sorgfältig kombiniert sie die Wirkung von künstlichem Licht mit der umgebenden Dunkelheit und schafft mysteriöse Bilder von Seen, Schwimmbädern und Einzelfiguren in der Dämmerung.
    Jacob Aue SOBOL (*1976) studierte an der dänischen Schule für Kunstfotografie in Fatamorgana. Sein erstes Buch 'Sabine' zeigt lebendige Bilder seiner grönländischen Freundin und des abgelegenen Dorfes, in dem sie lebt. Für seine Serie über die Familie Gomez Brito aus Quiché in Guatemala gewann er 2005 den World Press Photo- Preis für Daily Life Stories.
    Klaus Thymann (*1974) lebt in London. Sein HYBRIDS-Projekt wurde 2007 veröffentlicht und beinhaltete Dokumentarfotografie mit einer globalen Perspektive, die besondere Hybridkulturen auf der ganzen Welt erforscht, wie z. B. Snow Polo in St. Mortiz, Gay Rodeo in LA, Underwater Striptease in Chile, Underground Gardening in Tokio und mehr.
Fotomuseen und Galerien in Dänemark
  • Nationales Museum für Fotografie, Königliche Bibliothek, Kopenhagen.
    Fotografisk Center, Kopenhagen
    Annexone.org, Kopenhagen
    Dänisches Museum für Fotokunst, Odense.
    Phototek Esbjerg, Esbjerg
    Galleri Image, Aarhus
    Danmarks Fotomuseum, Herning