Über den britischen Künstler BANKSY

BANKSY, ein inzwischen legendärer britischer 'Guerilla'-Straßenkünstler, hat die Wände, Straßen und Brücken von Städten in aller Welt bemalt. Er hat seine Werke nicht nur in vier große Kunstmuseen in New York City geschmuggelt, sondern auch in der Londoner Tate Gallery "aufgehängt" und die israelische Westjordanlandsperre mit satirischen Bildern geschmückt. Die Identität von BANKSY st nach wie vor unbekannt, aber sein Werk ist unverkennbar - seine Drucke werden für bis zu 45.000 Dollar verkauft.

Bücher und andere Veröffentlichungen mit Werken von sowie über das Werk von BANKSY

'Banging your head against a brick wall' (2001); 'Existencilism' (2002); 'Cut it out' (2004); 'Wall and Peace' (2006); 'Banksy Calendar' (2012-2022, ongoing); 'Street-Art: Eine Subkultur zwischen Kunst und Kommerz' (2007, von Julia Reinecke); 'Urban Art Photography' (2008, von Jürgen Größe, pictures no. 83, 86, 427); 'Fresh Air Smells Funny: An exhibition with selected urban artists' (2009, von André Lindhorst, Rik Reinking); 'From Style Writing to Art: A Street Art Anthology' (2010, von Magda Danysz, Mary-Noelle Dana); 'Something to s(pr)ay: Der Street Artivist Banksy' (2010, von Ulrich Blanché); 'Banksy’s quirky and overhyped take on the collection of Bristol City Museum and Art Gallery' (2011, von Viola Rühse, in: ONCURATING.org, Reinterpreting Collections, pp. 16–19); 'Banksy. The Bristol Legacy' (2012, von Paul Gough); 'Kritische Urban Art und ihre Vereinnahmung im heutigen Kunstbetrieb' (2013, von Viola Rühse, in: Online-Dokumentation 'Let's talk about money, honey'; 'Banksy: Urban art in a material world' (2016, von Ulrich Blanché); 'Banksy' (2016, by Ulrich Blanché); 'Bourdieus Feld der Kunst und der Street-Art-Künstler Banksy' (2017, von Johanna Günther); 'Banksy in New York' (2019); 'Banksy – Provokation' (2020); 'A Visual Protest' (2020)

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Der Kalender 2022 enthält zwölf Werke des 'Guerilla'-Straßenkünstlers BANKSY. Das Cover, 'Girl With Balloon' / 'Love is in the Bin', ist als Poster enthalten. Das Motiv wurde 2018 auf einer Auktion weltweit bekannt, als es sich selbst zu zerstören begann.
ab 18,00 € Gewicht 0.3 kg

Werke (Quelle des durch leichte Veränderungen angepassten Textes: Wikipedia)

BANKSY bedient sich der Taktiken der Kommunikationsguerilla, insbesondere bei seinen Inspirationsquellen und der Adbusters, um eine alternative Sichtweise auf politische und wirtschaftliche Themen zu bieten. (...) Als Künstler wirkte er bisher in Ländern wie Australien, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Israel, Italien, Jamaika, Japan, Kanada, Kuba, Mali, Mexiko, Österreich, den Palästinensischen Autonomiegebieten, Spanien und den USA. Neben der Umsetzung von Schablonen-Graffiti installierte er in der Vergangenheit eigene Arbeiten auch unautorisiert in Museen. Sowohl im Londoner Tate Modern, New Yorker Museum of Modern Art, Metropolitan Museum of Art, Brooklyn Museum, American Museum of Natural History als auch im Louvre hingen 2005 seine Arbeiten auf diese Weise. Im Mai 2005 wurde im British Museum seine Version einer Höhlenmalerei, die einen jagenden Menschen mit Einkaufswagen zeigte gefunden.

Seit 1999 zeigte BANKSY seine Werke oft in selbst organisierten Ausstellungen, da er Galerien sowie den Kunstbetrieb im Allgemeinen eher ablehnt. Die erste Einzelausstellung fand im Jahr 2000 im Restaurant Severnshed in Bristol statt. Gezeigt wurde unter anderem die bekannte Bilderreihe 'Simple Intelligence Testing in Dumb Animals'. In der 'Turf-War'-Ausstellung 2003 in einer Londoner Lagerhalle waren u. a. lebende, von ihm bemalte Tiere zu sehen. 2006 fand in Los Angeles die BANKSY-Ausstellung 'Barely Legal' statt, wieder in einer Lagerhalle. Seine Ausstellung 'Banksy vs. Bristol Museum' zog 2009 in nur sechs Wochen 308.719 Besucher an. Seine Ablehnung des Kunstbetriebs demonstrierte auch eine Aktion in New York im Oktober 2013, bei welcher seine Bilder zu Schnäppchenpreisen an unwissende Laien verkauft wurden.
2002: im Osten Londons sprüht BANKSY mit Schablonen in Schwarz und Rot ein Mädchen, das einen Ballon in Herzform davonfliegen lässt, die Geburtsstunde des 'Balloon Girl'. Bei einer Umfrage unter 2000 Teilnehmern für Samsung TV wurde das Bild im Juli 2017 zum Lieblingsbild der Briten gewählt. Seitdem kopiert er dieses Graffiti in mehreren Varianten als Wandmalerei oder variiert es. Das Motiv ist in das kollektive Gedächtnis der Briten und der Kunstwelt eingegangen, und es hat auch in der Verfremdung einen hohen Wiedererkennungswert. Im Jahr 2002 sprühte er auch erstmals in Deutschland, und zwar in Hamburg, sowohl im Stadtgebiet als auch im Rahmen der 'Urban Discipline'-Ausstellung. 2003 kehrte er nach Deutschland zurück, um im Rahmen der von Adrian Nabi initiierten Ausstellung 'Backjumps – The Live Issues' sowohl legal als auch unautorisiert zu sprühen. Sein legales Werk 'Every Picture Tells a Lie' im Künstlerhaus Bethanien zeigt Polizisten mit Flügeln im Kampfanzug und Smiley-Gesichtern. Im Jahr 2011 wurde es, als Teil einer künstlerischen Aktion des US-amerikanischen Street-Artist Brad Downey, unter verschiedenen Farbschichten wieder freigelegt.
2004: 'Napalm' oder 'Can't beat that Feeling', basierend auf dem berühmten Foto 'The Terror of War'. Eine Kritik an die amerikanische Konsumgesellschaft.
September 2006: zusammen mit dem DJ Danger Mouse bearbeitet BANKSY das Debütalbum 'Paris' von Paris Hilton und verteilt 500 Exemplare dieser Fälschung in diversen britischen Plattenläden. Der DJ veränderte die Musik mit Eigenkompositionen, BANKSY veränderte das Artwork. Ebenfalls im September 2006 installierte er eine an einem Guantanamo-Häftling angelehnte Puppe im Disneyland Resort.
2010: im Dokumentarfilm 'Exit Through the Gift Shop' wechselt BANKSY die Perspektive: aus einem Film über einen Künstler wird eine Dokumentation über einen Regisseur, der zum Künstler wird. Der Film wird auf dem Sundance Filmfestival und auf der Berlinale gezeigt und erhält 2011 eine Oscar-Nominierung in der Kategorie 'Bester Dokumentarfilm'. In Deutschland wird der Film am 15. Januar 2013 ausgestrahlt (BR).
Oktober 2013: BANKSY hält sich einen Monat lang in New York City auf und verwandelt die Stadt in eine Galerie und Kunstzirkusmanege. Während der Aktion 'Better Out Than In' erscheint jeden Tag eine neue Arbeit. Aufsehen erregte unter anderem eine Aktion am 13. Oktober, bei der ein älterer Herr echte Arbeiten von BANKSY weit unter dem Marktwert von geschätzten 32.000 USD hatten, vor dem Metropolitan Museum für 60 USD verkaufte.
2015: BANKSY veröffentlicht ein Video aus dem Gazastreifen. 'In diesem Jahr können Sie ein neues Reiseziel entdecken' ('Make this the year YOU discover a new destination.') weist satirisch auf die Zerstörung des Gebiets hin. In diesem Zusammenhang eröffnet er 2017 das 'The Walled Off Hotel' in Bethlehem, unmittelbar an der Grenzmauer zwischen Israel und dem Westjordanland gelegen. Die Inneneinrichtung des Hotels bezieht sich auf den Nahostkonflikt und den Alltag der Sperranlage; das Hotel wirbt damit, die 'schlechtesten Aussicht der Welt' zu haben. Das Hotel richtet sich auch an Touristen aus Israel.
Juni 2018: in Paris tauchen kritische Werke zum Umgang mit Flüchtlingen auf. BANKSY finanziert seit 2020 zur Rettung schiffbrüchiger Flüchtlinge vor dem Ertrinken und vor dem Zurückschieben ihrer Schlauchboote nach Libyen das Seenotrettungsschiff 'Louise Michel'.
2019: kurz nach Eröffnung der Biennale di Venezia an einer Hauswand an einem Kanal in Venedig ein Graffito entdeckt, das ein Kind mit einer Rettungsweste und einer Seenotfackel in einer erhobenen Hand zeigt. BANKSY reklamierte das Werk für sich, indem er davon zwei Fotos auf seinem Instagram-Account postet. Dort ist auch ein Video zu sehen, das einen Gemäldestand nahe dem Markusplatz zeigt. Die dort angebotenen Bilder fügen sich zu einem großen vorbeifahrenden Kreuzfahrtschiff vor der Kulisse Venedigs zusammen und sind mit 'Venice in Oil' betitelt - eine Anspielung auf die Verschmutzung durch Kreuzfahrtschiffe.
Ende 2019: in Birmingham zeigt ein weiterer Banksy zwei fliegende Rentiere auf einer Backsteinmauer, die eine daneben stehende echte Parkbank zu ziehen scheinen. Auf einem Video, das BANKSY dazu auf Instagram postet, liegt ein Obdachloser ('Ryan') auf der Bank: 'Gott segne Birmingham. In den 20 Minuten, die wir Ryan auf dieser Bank gefilmt haben, haben Passanten ihm ein warmes Getränk, zwei Schokoriegel und ein Feuerzeug gegeben – ohne dass er überhaupt danach gefragt hat.' Das Video wurde bereits in kürzester Zeit nach der Veröffentlichung millionenfach abgerufen.
2020: ein neuer Banksy in Bristol. Auf einer grauen Hauswand ist ein Mädchen zu sehen, das mit einer Steinschleuder in der Hand auf einen großen Klecks aus roten Rosen zielt. Eine romantische Geste zum Valentinstag? Im Mai wird in einem Krankenhaus in Southampton das Gemälde 'Game Changer' aufgehängt, zu dem BANKSY sich auf seinem Instagram-Account bekannte. Es zeigt einen kleinen Jungen beim Spiel mit der Figur einer Krankenschwester als neue Superheldin anlässlich der COVID-19-Pandemie. Zu Gunsten des National Health Service wurde es später versteigert. Im Oktober entsteht ein Bild auf einer Gebäudewand in der britischen Stadt Nottingham. Es ist in schwarz-weiß gesprüht und zeigt ein kleines Mädchen, das mit einem Fahrradreifen Hula-Hoop spielt. Vor der Wand war ein demoliertes Fahrrad mit einem fehlenden Hinterrad an einem Laternenmast angeschlossen. Für die Nachbarn als Aufmunterung während der COVID-19-Pandemie zu verstehen, da Nottingham eine der am stärksten betroffenen Städte in Großbritannien war. Im Februar 2021 wird das Kunstwerk aus der Mauer herausgebrochen und an eine Kunstgalerie in Essex verkauft. 

Ausstellungen (eine Auswahl)

2015: 'Dismaland' - In einem früheren Strandbad der westenglischen Stadt Weston-super-Mare schuf BANKSY im Jahr 2015 mit dem temporären Dismaland die Parodie eines Freizeitparks.
2016: 'Laugh Now' im Moco Museum, Amsterdam (bis 1. April 2020)
2019: das geschredderte Werk 'Love is in the Bin', Museum Frieder Burda in Baden-Baden, anschliessend als Dauerleihgabe ausgestellt in der Staatsgalerie Stuttgart; 'Genius or Vandal', Lilley Fine Art/Zeitgenössische Kunstgalerie im Cordoaria Nacional, Lissabon die Ausstellung.
2020: 'Genius or Vandal', Immersion Vegas; 'Who the Fuck is Banksy', Rosenhang-Museum in Weilburg 
2021: 'The Mystery of Banksy - A Genius Mind', Halle02, Heidelberg und Station BE Gleisdreieck, Berlin sowie Isarforum (Ludwigsbrücke), München
2021/2022: 'The Mystery of Banksy - A Genius Mind', Zeitenströmung Dresden

Rezeption

2012 stellte der Fotograf Nick Stern acht der bekanntesten Motive Banksys mit Modellen nach. Das Werk 'Sklavenarbeit' (2012), das einen Jungen zeigt, der an einer Nähmaschine mehrere Union Jacks zu einer Fahnen-Kette zusammennäht, war im Februar 2013 Thema in den Medien. Es wurde von seinem ursprünglichen Platz, einer Poundland-Supermarktwand in Haringey, entfernt und sollte in Miami versteigert werden. Einwohner Haringeys demonstrierten für eine Rückgabe des Werks. Die Auktion wurde abgesagt. In den Medien fand eine Diskussion über die Eigentumsrechte von Street Art statt.
2014 ließ der Stadtrat der englischen Stadt Clacton-on-Sea ein Werk von ihm übermalen, da es als rassistisch angesehen wurde. Es zeigt auf der einen Seite graue, in England bekannte Tauben mit Schildern, auf denen z. B. steht, dass Migranten nicht willkommen sind oder zurück in ihr Land gehen sollen. Auf der anderen Seite sitzt ein einzelner grüner Vogel. Das Bild sollte allerdings vermutlich Rassismus kritisieren und nicht schüren.
Die im öffentlichen Raum entstandenen Sprüh-Arbeiten von BANKSY werden teilweise unter Plexiglas vor Zerstörung geschützt - wie in Hamburg. Dennoch konnte die Plexiglasscheibe dort nicht verhindern, dass im Februar 2015 das Werk 'Bomb Hugger' schwer beschädigt wurde.
Im Oktober 'zerstörte' sich die untere Hälfte des angebotenen Bildes 'Girl With Balloon' durch sauberen Streifenschnitt unmittelbar nach dem Verkauf im Rahmen einer Sotheby’s-Auktion in London von selbst, indem der untere Bildteil durch einen im Rahmen versteckten Schredder gezogen wurde. BANKSY ließ verlauten, dass es sich um Kritik am Kunstmarkt handle. Ein Video dazu gab an, dass ursprünglich das gesamte Bild zerstört werden sollte, dies wurde allerdings durch eine Fehlkonstruktion des Schredders verhindert. Die Käuferin übernahm das Bild trotzdem zum gebotenen Preis. Es erhielt den neuen Namen 'Love is in the Bin'. Seit März 2019 hängt das Bild als Dauerleihgabe in der Staatsgalerie Stuttgart.
Kurz vor Weihnachten 2018 sprühte BANKSY in Port Talbot, Wales, ein Graffito an zwei Seiten einer Garage eines Stahlarbeiters. Eine Seite zeigt einen winterlich gekleideten Jungen mit einem Schlitten und ausgebreiteten Armen, der mit herausgestreckter Zunge Schneeflocken auffängt. Die andere Garagenseite zeigt eine aus einem brennenden Behälter aufsteigende dunkle Rauchwolke mit weißen Aschepartikeln. Erst beim Betrachten beider Gebäudeseiten offenbart sich der vermeintliche Schnee als Ascheregen. Das winterlich erscheinende Motiv wird als gesellschaftskritische Aussage gewertet, da sich in dem Ort das größte Stahlwerk Großbritanniens befindet und es Beschwerden von Anwohnern über einen anhaltenden Ascheregen gibt. Nach der Entdeckung wurde das Kunstwerk zum Schutz vor Vandalismus mit einer vorläufigen Abdeckung versehen und von Sicherheitsdiensten beaufsichtigt. Etwa 20.000 Menschen seien zur Garage gepilgert, um es zu betrachten. Anfang 2019 wurde bekannt, dass der Garagenbesitzer das Kunstwerk an einen Galeristen aus der südostenglischen Grafschaft Essex für eine sechsstellige Summe veräußert hat. Um den Tourismus in der strukturschwachen Industriestadt zu beleben, will der Galerist das Kunstwerk für zwei Jahre in Port Talbot belassen, aber an anderer Stelle zeigen.
Anfang 2019 wurde das Bild einer verschleierten, traurig zu Boden blickenden Frau, lebensgroß weiß auf schwarz gemalt auf einer Feuerschutztür im Pariser Club Bataclan gestohlen. Mutmaßlich waren die Türbänder mit einem Winkelschleifer aufgetrennt worden. Im Juni 2020 wird das Bild auf einem Bauernhof in Italien sichergestellt und sechs Verdächtige festgenommen.
Im Oktober 2019 erzielt das 2,5 m hohe und 4,2 m breite Gemälde 'Devolved Parliament' bei einer Auktion die Rekordsumme von 9,9 Millionen Pfund (11 Mio. Euro). Das erstmals 2009 in Bristol ausgestellte Bild zeigt das britische Unterhaus, das anstatt von Politikern von Schimpansen besetzt ist. Obwohl er nicht mehr Besitzer des Gemäldes ist, gilt BANKSY seit dieser Auktion als einer der teuersten aktuellen Künstler der Welt. 2021 wird das Gemälde 'Game Changer' für 16.758.000 GBP (etwa 19,5 Mio. Euro) versteigert. Damit ist es das bislang teuerste Werk von BANKSY.
Im September 2020 verliert BANKSY die Markenrechte auf sein Motiv 'Flower Thrower' (ein maskierter Blumen werfender Mann). Die entscheidende EU-Behörde begründete den Schritt damit, dass BANKSY sich gegen Urheberrechte ausspricht und sich zudem nicht zu erkennen gibt.