Hintergrundinformationen
"Der Fotoband 'The Arsenic Eaters' (Die Arsenikfresser) des österreichischen Fotografen Simon BRUGNER untersucht den historisch weit verbreiteten Glauben, dass der Verzehr von Arsen, das gemeinhin als tödliches Gift bekannt ist, der Gesundheit förderlich ist. So gab es im neunzehnten Jahrhundert in der österreichischen Landbevölkerung viele "Giftesser". Sie nahmen weißes (Arsentrioxid) oder gelbes Arsen (Arsentrisulfid) zu sich. Es wurde durch Rösten von arsenhaltigen Mineralien hergestellt.
Arsenfresser waren robuste Menschen und gehörten in der Regel der unteren Gesellschaftsschicht an: Holzfäller, Köhler, Stallknechte, Förster usw. Sie nahmen Arsen zu sich, um "stark und gesund" zu sein: um rosig auszusehen, um der Müdigkeit zu widerstehen oder um ihren Körperbau zu stärken: "Seht, wie stark und frisch ich bin, und was für einen Vorteil ich gegenüber euch allen habe! Bei einer Fieber- oder Choleraepidemie habt ihr einen Riesenschreck bekommen, während ich sicher bin, dass ich mich nicht anstecke."
Obwohl der Brauch bei hart arbeitenden Menschen wie Stallknechten, Holzfällern und Förstern sehr beliebt war, waren die Arsenesser sehr darauf bedacht, diese Tatsache zu verbergen, insbesondere vor Medizinern und Priestern. Man glaubte auch, dass ein Mensch, der einmal Arsen gegessen hat, nie wieder damit aufhören kann. Dies würde zu einer raschen Verschlechterung der Gesundheit führen, die unweigerlich zum Tod führen würde.
Inhalt
Das Buch 'The Arsenic Eaters' von Simon BRUGNER besteht aus zwei Teilen. Der erste, zeitgenössische Teil zeichnet die Spuren der Giftfresser nach und versucht, eine Verbindung zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart herzustellen. Er skizziert eine mögliche Realität, in der die obskure Gewohnheit des Arsenfressens denkbar ist. Im zweiten Teil stellt Brugner seine Forschungen vor, die hauptsächlich auf medizinischen Dokumenten aus dem neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert sowie auf Vor-Ort-Funden beruhen. Das Buch enthält sowohl zeitgenössische Fotos als auch Archivmaterial." (© The Eriskay Connection, 2015)